Bis zu zwei Euro pro Minute Verbraucherschützer warnen vor Fallen bei Roamingzuschlägen

Brüssel · Ab 15. Juni sind die horrenden Handytarife für die Nutzung im Ausland Geschichte. Fast jedenfalls - Verbraucherschützer warnen vor versteckten Kostenfallen.

 Mobiltelefon am Strand: Verbraucherschützer warnen bei der Abschaffung der Roaminggebühren vor versteckten Kostenfallen.

Mobiltelefon am Strand: Verbraucherschützer warnen bei der Abschaffung der Roaminggebühren vor versteckten Kostenfallen.

Foto: Daniel Naupold

Die bevorstehende Abschaffung von Extragebühren für die Handy-Nutzung im EU-Ausland enthält nach Auffassung von Verbraucherschützern noch einige Stolpersteine. "Es gibt auf jeden Fall Kleingedrucktes", warnte Isabelle Buscke vom Brüsseler Büro des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv).

Am 15. Juni treten neue EU-Regeln in Kraft, die Handy-Nutzern das Telefonieren und Surfen im Internet EU-weit zu Preisen wie daheim versprechen.

Grundsätzlich begrüßten die europäischen Verbraucherschützer die Neuregelung: "Das ist auf jeden Fall ein Meilenstein für die Verbraucher", sagte Buske. Telefonate aus dem Inland zu ausländischen Nummern aber seien beispielsweise von der Regelung "überhaupt nicht abgedeckt", das bleibe ein "großes Ärgernis". Ein Handy-Anruf aus Deutschland in Spanien könne je nach Tarif daher bis zu zwei Euro pro Minute kosten, innerhalb Spaniens sei ein Anruf mit dem gleichen deutschen Handyvertrag hingegen künftig preisreguliert.

Als Wermutstropfen bezeichnete die Verbraucherschützerin auch die Zunahme sogenannter Deutschlandtarife, die technisch keine Anrufe im Ausland mehr zuließen. Zudem sei das Roaming ein starker Eingriff in den Markt: Die Kunden könnten sich nicht - wie bei anderen Produkten üblich - den EU-weit günstigsten Anbieter auswählen.

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