Datenskandal und Propaganda Umfrage: Viele US-Nutzer legen Facebook-Pause ein

Washington · Diese Zahlen müssen Facebook zu denken geben: Laut einer Umfrage haben 42 Prozent der US-Nutzer in den vergangenen zwölf Monaten zumindest eine mehrwöchige Pause vom Online-Netzwerk gemacht. Zudem habe gut jeder Zweite (54 Prozent) die Einstellungen zum Datenschutz im Facebook-Profil verändert.

Facebook wurde vom Datenskandal um Cambridge Analytica erschüttert und stand zudem im Mittelpunkt der Debatten um gefälschte Nachrichten und russische Propaganda.

Facebook wurde vom Datenskandal um Cambridge Analytica erschüttert und stand zudem im Mittelpunkt der Debatten um gefälschte Nachrichten und russische Propaganda.

Foto: Lukas Barth

Das ergab die Erhebung des renommierten Pew Research Center. Facebook wurde in den vergangenen Monaten vom Datenskandal um Cambridge Analytica erschüttert und stand zudem im Mittelpunkt der Debatten um gefälschte Nachrichten und russische Propaganda-Kampagnen rund um die US-Präsidentenwahl 2016.

Knapp jeder Zehnte nutzte der Umfrage zufolge die im Frühjahr eingeführte Möglichkeit, alle seine Facebook-Daten herunterzuladen. Jüngere Nutzer seien deutlich aktiver dabei gewesen, ihre Datenschutz-Einstellungen anzupassen, berichtete Pew.

In der Umfrage gaben auch 26 Prozent an, sie hätten in den vergangenen zwölf Monaten die Facebook-App von ihren Smartphones gelöscht. Unklar blieb dabei, ob die Anwendung danach auch gelöscht blieb - oder dann doch wieder installiert wurde. Die Quartalszahlen von Facebook der vergangenen Monate zeigen für Nordamerika eine Stagnation an der Marke von 241 Millionen Nutzer, die mindestens einmal im Monat aktiv sind - aber keinen Rückgang.

Nordamerika ist der mit Abstand wirtschaftlich wichtigste Markt für Facebook: Dort erwirtschaftet das Online-Netzwerk rund die Hälfte seiner Umsätze. Pro Nutzer nahm Facebook im Heimatmarkt im vergangenen Quartal mehr als 25 Dollar ein - während es im weltweiten Schnitt weniger als 6 Dollar waren.

Das Pew Research Center befragte für die Studie von Ende Mai bis Mitte Juni rund 4600 Personen.

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