Mobiles Internet Deutschland schneidet im europäischen Vergleich schlecht ab

Bonn · Für das monatliche Datenvolumen bezahlen Kunden in Deutschland bei den Netzbetreibern einen hohen Preis für wenig Leistung. Ein Vodafone-Sprecher wiegelt ab.

Mobiles Surfen kostet in Deutschland viel und dafür bekommt man wenig Leistung. So zumindest liest sich das Ranking einer finnischen Digitalfirma, in dem deutlich wird, wie wenig Datenvolumen man in Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern bekommt.

In Ländern wie Bulgarien, Kroatien und den baltischen Staaten bieten Anbieter ihren Kunden die unlimitierte Datennutzung an. Insgesamt elf Länder liegen in dem Ranking vor Deutschland. Dort kann man für denselben Preis unendlich lang surfen kann, ohne gedrosselt zu werden - also mit begrenzter Geschwindigkeit im Internet unterwegs zu sein.

Kaum beginnt der Monat und schon ist das Datenvolumen verbraucht. So geht es hierzulande vielen. Für 30 Euro bekommt man in Deutschland laut dem Ranking 15 Gigabyte. Dabei belegt Deutschland das schwache Mittelfeld.

Vodafone sieht keinen Handlunsgbedarf

"Bei uns kann man in den ersten zwölf Monaten für 70 Euro 50 Gigabyte bekommen", so Vodafone-Pressesprecher Thorsten Georg Höpken auf GA-Anfrage. Der Preis setze sich aus Personal- sowie Frequenzkosten vonseiten Vodafones zusammen.

Wieso Mobilfunkanbieter hierzulande Kunden so teure Mobilfunktarife anbieten liegt laut dem Telekommunikationsexperten Torsten Gerpott an zu wenig Wettbewerb. In Deutschland gibt es mit der Telekom, Vodafone und O2 nur drei große Netzbetreiber. Der Tagesschau sagte er, dass die wenigen kleinen Anbieter kein eigenes Netz haben.

Vodafone-Pressesprecher Höpken sagte weiter, dass er die Diskussion nicht verstehen könne. Die Preisentwicklung sei in den letzten Jahren abgefallen und es gebe einen Wettbewerb.

Auf lange Sicht müsse man aber auch bei Vodafone das Datenvolumen erhöhen, weil Nutzer beispielsweise durch Streaming immer mehr Daten benötigen. Zum jetzigen Zeitpunkt verbraucht der durchschnittliche Vodafone-Nutzer demnach ein Gigabyte pro Monat. Daher würde, so Höpken, an bestehenden Tarifen festgehalten werden.

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