Kommentar zur Landesgartenschau Ärgern darf man sich

Meinung · 2022 findet die Landesgartenschau von April bis Oktober in Bad Neuenahr statt. Jetzt wurden die Eintrittspreise bekanntgegeben. Einen Rabatt für Einheimische oder Senioren wird es nicht geben. Darüber darf man sich ärgern, kommentiert GA-Redakteur Victor Francke.

 „Auf das Leben!“ ist das Motto der Landesgartenschau in Bad Neuenahr, deren Herzstück sich im Kurpark befinden wird.

„Auf das Leben!“ ist das Motto der Landesgartenschau in Bad Neuenahr, deren Herzstück sich im Kurpark befinden wird.

Foto: Matin Gausmann

Kostet etwas genug, lässt es sich bekanntlich meist auch gut verkaufen. Mit einem Tagesticketpreis von 19,50 Euro hat die Laga-Gesellschaft eine Messlatte gelegt und gleichzeitig Erwartungshaltungen geweckt. Für diesen Eintrittpreis wollen Kartenkäufer auch anständig was sehen und erleben.

Menschenkenner haben immer gewusst, dass man den Leuten eine teure Sache leichter verkaufen kann als eine billige. Billig ist der Eintritt in die Landesgartenschau in der Tat nicht. Wohl aber vermutlich angemessen. Relativiert wird das Preisgefüge durch den freien Eintritt für Kinder und die sehr preisgünstigen Tickets für junge Erwachsene. Rentner hingegen bekommen keinerlei Ermäßigung eingeräumt, was in dieser sehr großen Zielgruppe durchaus übel aufstoßen könnte.

Ärger dürfte auch der Umstand bereiten, dass Einheimische keinerlei Vergünstigungen erhalten. Wer in der Innenstadt wohnt, die noch bevorstehenden Bauarbeiten und Beeinträchtigungen heil durchlebt und während der Laga genervt vor den hohen und sicherlich kilometerlangen Zäunen des im Herzen der Stadt gelegenen Ausstellungsgeländes steht, wird vielleicht mit einem Rabatt gerechnet haben. Daraus wird nix.

Allerdings: Ist die Gartenschau dann im Oktober 2022 über die Bühne gegangen und die Zaunwelt entfernt, kann auch der Einheimische wieder kostenlos flanieren. Dies in schöner gewordenen Parks, über neue Wege, durch neu gestaltete Straßen. Und vielleicht steht ja dann für alle Bewohner der Stadt und darüber hinaus irgendwann auch eine neue Konzerthalle im Kurpark. Was freilich voraussetzt, dass man irgendwann mit dem Bau beginnt.

Also: Die Aussichten sind gut. Und da sollten vorübergehende Eintrittspreise auch für die örtliche Bevölkerung hinnehmbar sein. Was nicht heißt, dass man sich nicht trotzdem darüber ärgern darf.

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