Kommentar Zur Kinderstudie: Schöner Befund

BERLIN · Die Jüngsten sind keine Generation Bits und Bytes. Sie lesen wie die Generationen vor ihnen gerne Comics, Zeitschriften oder Bücher. Und sie greifen dabei zum bedruckten Papier und nicht zum elektronischen Lesegerät.

Auch klassisches Spielzeug ist längst noch nicht aus der Mode geraten. Brettspiele, Puzzle und Kartenspiele gehören zur Standardausrüstung des Spielzimmers. Das ist ein beruhigender Befund.

Zugleich ist die digitale Welt ein ebenso fester Bestandteil des Alltags der Kids. Computer, Laptop und Smartphone begleiten den Nachwuchs schon von der Vorschule an.

Dazu kommen viele elektronische Spiel- und Kommunikationsmöglichkeiten. Auch das ist gut so, denn ohne diese spielerisch erlernten Grundkenntnisse kommt bald niemand mehr aus. Den Kindern in Deutschland scheint es materiell so gut zu gehen wie nie zuvor. So sagt es die Kids-Verbraucher-Analyse 2015.

Doch diese Studie hat einen Haken. Sie ist zwar repräsentativ für die 5,75 Millionen Jungen und Mädchen zwischen sechs und 13 Jahren. Doch sie bildet nur Durchschnittswerte ab. Ein mittleres Taschengeld von 26 Euro sagt nichts darüber aus, wie viele Kinder gar nichts oder ganz wenig von ihren Eltern bekommen.

Das mag die Marktforschung, die Auftraggeber der Untersuchung ist, auch nicht interessieren. Für ein korrektes Bild der Lage wäre es schon notwendig. Denn es steht zu vermuten, dass die 1,6 Millionen Kinder in Hartz-IV-Haushalten bei weitem nicht so gut ausgestattet sind wie der Durchschnittswert suggeriert.

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