Kommentar Verlockendes Angebot

So ein Angebot gibt es nicht alle Tage: Tausche Gewerbeimmobilie in bester Bonner Lage gegen Wald im abgelegenen Denntal. Das liest sich verlockend. Ist es auch.

Denn 3,75 Millionen geben und 4,6 Millionen bekommen, das ist schon was. Zuzüglich der Einnahmen, versteht sich. Auch da käme rein rechnerisch ein Plus von 185.000 Euro für die Gemeinde Kesseling jährlich bei rum. Rein rechnerisch. Juristisch ist hingegen zu klären, ob das Tauschgeschäft in dieser Form überhaupt über die Bühne gehen kann und darf.

Denn als Eigentümer einer Gewerbeimmobilie in Bonn würde die Gemeinde Kesseling unternehmerisch tätigt. Ob dies mit der Gemeindeordnung Rheinland-Pfalz und den ureigensten Aufgaben einer Kommune in Einklang zu bringen ist, ist Sache der Verwaltungsjuristen.

Fakt ist, der in Rede stehende Wald gehört seit Generationen der Gemeinde Kesseling und damit den Bürgern. Wald bedeutet Wert über Jahrhunderte hinweg. Denn heute gepflanzte Bäume sind das jede Krise überstehende Kapital der noch ungeborenen Urenkel der heutigen Kesselinger.

Und auch bei der Jagdpacht gib ist es so etwas wie den kirchlichen Ewigkeitsanspruch. Ist der Bösch aber einmal weg, wird es die Pacht nie wieder geben. Da lohnt es sich dann doch, noch einmal nachzurechnen. Denn Häuser, auch am Bonner Markt, halten bekanntlich nicht ewig.

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