Kommentar zum Aktienmarkt Unsicherheit wächst
Vier Jahre in Folge sind die Aktienmärkte glänzend gelaufen. Der Deutsche Aktienindex (Dax) hat in diesem Zeitraum 82 Prozent zugelegt.
Jede Rallye endet irgendwann einmal, und so schwenken viele Analysten und Volkswirte auf eine vorsichtigere Linie ein. Das geschieht aus gutem Grund. Zwar dürfte die lockere Geldpolitik der EZB auch weiter Aktien als Geldanlage ins Rampenlicht stellen, doch die Unsicherheiten wachsen.
Auch wenn alle Welt von der "Zinswende" gesprochen hat. Steigende Zinsen in den USA werden die Hausse nicht stoppen. Die US-Notenbank verschafft sich mit ihren Schritten nur ein neues Polster, um im Ernstfall die Zinsen wieder senken zu können. Außerdem hat die Fed in einem Wahljahr noch nie an den Zinsen gedreht.
Auch die Wirtschaft läuft weiter recht rund. Die Unternehmen sind vorsichtig optimistisch. China dürfte dabei das (bekannte) Sorgenkind sein.
Es sind vor allem die politischen Unsicherheiten, die aus heutiger Sicht das Jahr prägen werden. Europa droht auseinanderzufallen. Rechtspopulistische Regierungen gefährden die Existenz eines einheitlichen Wirtschaftsraums. Wiederbelebte Grenzen könnten den freien Handel bremsen. Über allem schwebt die Furcht vor dem Brexit: Sollte sich Großbritannien tatsächlich für einen Austritt aus der EU entscheiden, würde das die Gemeinschaft in ihren Grundfesten erschüttern. Hinzu kommt die wachsende Skepsis gegenüber dem Euro in immer mehr Mitgliedsstaaten.
Die ersten Monate wird an den Börsen weiter wie bisher gehandelt werden. Neue Höchststände für den Dax sind möglich. Die Unsicherheiten lauern in der zweiten Jahreshälfte.