Kommentar Umweltzonen - Zonengrenzen

Gegen Umweltverschmutzung durch Autoabgase sollen in Deutschland vor allem vier Maßnahmen greifen: spritsparende Motoren, der Katalysator, der Rußfilter und - die Umweltzonen. Setzt man Aufwand und Nutzen ins Verhältnis, dann haben sich die ersten drei Maßnahmen bewährt.

Zwar reagierte die Autoindustrie sowohl beim Kat als auch beim Rußfilter anfänglich mit den üblichen Abwehrreflexen, inzwischen wird beides aber europaweit akzeptiert. Bei den Umweltzonen ist das nicht der Fall.

Die Deutsche Umwelthilfe hat zwar recht, wenn Sie auf die Gesundheitsgefahren durch Dieselruß und Stickoxide hinweist. Und es ist nachvollziehbar, wenn sie fordert, dass die Städte ihre Umweltzonen auch kontrollieren sollten. Im Unterschied zu Kat und Rußfilter handelt es sich bei Umweltplaketten allerdings um hoch komplizierte Einbauteile.

Es gibt sie so nur in Deutschland, sie gelten in unterschiedlicher Form in ganz bestimmten Stadtteilen ganz bestimmter Städte: mal nur grün, mal auch gelb, manchmal sogar rot; ganz alte Autos benötigen sie trotz ihrer gefährlichen Abgase nicht, für andere "Stinker" gibt es Ausnahmegenehmigungen gegen Gebühr. Fehlt die Plakette - etwa am Auto eines Touristen aus dem Ausland - bedeutet das nicht automatisch, dass dieses Auto die Abgasnorm nicht erfüllt - und so weiter und so fort.

Überregulierung und gleichzeitig viele mögliche Ausnahmen - wen wundert es da, dass die Knöllchenbilanzen der Städte ganz unterschiedlich ausfallen. Früher hieß das Willkür.

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