Kommentar Streit um die Homo-Ehe - Die Kinder gleichstellen

Niemand kann den bürgerlichen Parteien CDU und CSU einen Strick daraus drehen, wenn sie das Thema Ehe und Familie ausgiebig diskutieren. Schließlich ist das traditionelle Familienmodell eine Keimzelle der Gesellschaft.

Wenn neu definiert wird, was genau als Familie zu verstehen ist, darf man sich nicht nur wundern, sondern muss man erwarten, dass in den Unionsparteien die Meinungen aufeinanderprallen. Verschärft wird die innere Gemengelage dadurch, dass sich die konservativen Teile der Union seit Jahren in die Ecke gedrängt fühlen.

Entscheidend wird sein, ob die Union zu einem Ergebnis kommt, das nicht von konservativer Ideologie und Vorurteilen geprägt ist, sondern von den deutschen Realitäten. Zu diesen Realitäten gehören seit Jahren Geburtenschwund und vielfältige Formen des familiären Zusammenlebens, aber auch, dass für eine große Mehrheit der Deutschen das traditionelle Familienbild unverändert Gültigkeit besitzt.

Gefragt sind also pragmatische Antworten nach dem Leitsatz: Familie ist da, wo Kinder sind. Wer diese Aussage ernst nimmt, kommt schnell zu eindeutigen Ergebnissen. Warum also sollten Alleinerziehende, unverheiratete oder homosexuelle Paare mit Kindern durch ein Steuermodell finanziell benachteiligt werden, dass die traditionelle Familie privilegiert, aber zum Beispiel auch kinderlose Paare?

Eine finanzielle Benachteiligung kann unmittelbar auf die Kinder durchschlagen - und die sollten doch schließlich im Mittelpunkt der Überlegungen stehen, unabhängig vom Familienstand oder der sexuellen Orientierung der Eltern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Am Bedarf vorbei
Kommentar zum Ärztemangel Am Bedarf vorbei
Ein Signal der Stärke
Kommentar zum Königswinterer Bündnis für Demokratie Ein Signal der Stärke
Zum Thema
Leerstand ist keine Option
Kommentar zu den Problemen der Vermieter Leerstand ist keine Option
Realpolitik siegt
Kommentar zum Treffen von Scholz und Xi Realpolitik siegt
Höchste Zeit
Kommentar zu der Ukraine-Hilfe aus den USA Höchste Zeit
Nicht alles gut
Kommentar zum Wechsel im Amt des Datenschutzbeauftragten Nicht alles gut
Aus dem Ressort