Kommentar Robustes Wachstum
Das Wirtschaftswachstum ist zwar im Frühjahr nicht ganz so stark gewachsen, wie dies die meisten Experten erwartet hatten. Aber die deutsche Konjunktur ist robust. Sie hat profitiert vom schwachen Euro, die deutschen Unternehmen haben glänzende Zahlen vorgelegt, auch weil sie ihre Waren außerhalb des europäischen Währungsraums günstiger anbieten können.
Da aber die Weltkonjunktur schwächelt - besonders deutlich ist dies ja derzeit in China zu beobachten - dürften sich die Aussichten für das nächste Halbjahr etwas eintrüben. Schwächelt im Reich der Mitte die Konjunktur, dann boomt das Geschäft der deutschen Exportunternehmen dort nicht mehr so wie in den vergangenen Jahren. Die Zeiten der Euroschwäche, die ihnen bisher Rückenwind gebracht hatte, könnten in diesem Ausmaß auch vorüber sein.
Am meisten aber drückt die Unsicherheit: Denn dann zögern Unternehmen mit Investitionen. Die aber sind wichtig für die weitere Belebung. Das hat sich im Frühjahr sogar bei den Bauinvestitionen gezeigt. So bleibt es wieder an den Konsumenten hängen: Sie sollen den Konjunkturmotor weiter antreiben. Die Bäume wachsen also nicht mehr in den Himmel. Große Sorgen um die deutsche Konjunktur aber sind übertrieben.