Terrorfahndung Puzzle

Brüssel · Der Tod des Top-Terroristen wird die Menschen in Paris für einen kurzen Moment mit Befriedigung erfüllen. Denn dieser Mann, der als der Kopf der Anschläge vor einer Woche gilt, hat dieser Stadt der Lebensfreude einen Schock versetzt, der lange nicht heilen wird.

Aber die Arbeit der Ermittlungsbehörden beginnt jetzt erst richtig. Natürlich ist es wichtig, die Terroristen möglichst schnell zur Strecke zu bringen - vor allem weil man befürchten muss, dass sie ihre Spur blutiger Attentate in anderen europäischen Staaten fortsetzen.

Ebenso wichtig ist aber das Zusammensetzen der Puzzleteile, die bei den inzwischen fast 700 Razzien und Wohnungsdurchsuchungen gefunden wurden. Denn zu den erschreckenden Erkenntnissen dieser Woche gehört auch die Tatsache, dass die Behörden offenbar viel zu wenig über das Netzwerk der islamistischen Terroristen wissen.

Die Öffentlichkeit muss nach Gewaltakten wie in Paris immer wieder einigermaßen verblüfft feststellen, dass den Sicherheitsapparaten weder die Täter noch deren Tun unbekannt waren. Aber die vorliegenden Informationen reichten nicht, um den Terror zu verhindern.

Genau das verlangen die Menschen jedoch. Dann müssen allerdings auch sie dazulernen. Geheimdienste und Sicherheitsbehörden brauchen ein ausreichendes gesetzliches Instrumentarium - dazu könnten auch eine Fluggastdaten-Speicherung, sogar die vorbeugende Erfassung von Kommunikationsdaten gehören. Solche Eingriffe vorher abzulehnen, um sich hinterher über fehlende Erkenntnisse zu beschweren, passt nicht zusammen.

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