Personalproblemen der Bonner Polizei - Nichts als Worte

Spätestens seit dem Massaker in der Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo ist klar, dass es vor islamistischem Terror keinen zuverlässigen Schutz gibt.

Es ist nicht mehr die Frage, ob in Deutschland ein Anschlag fanatischer Gotteskrieger droht. Sondern allenfalls noch, wann er ihnen wirklich gelingt. Die Bundesrepublik befindet sich im Fadenkreuz.

Polizei und Verfassungsschutz können nur versuchen, es den Dschihadisten so schwer wie möglich zu machen. Manchmal gelingt das, wie bei der rechtzeitig gestoppten Sauerland-Gruppe. In anderen Fällen war es pures Glück, dass die Katastrophe ausblieb - bei den Kofferbomben von Köln und dem gescheiterten Sprengstoffanschlag am Bonner Hauptbahnhof etwa.

Auf die verschärfte Bedrohungslage reagiert NRW-Innenminister Jäger mit öffentlichen Warnungen, aber nicht mit Taten. Längst sollte der polizeiliche Staatsschutz im Bonner Polizeipräsidium deutlich verstärkt werden, weil die Stadt eine Islamisten-Hochburg ist. Geschehen ist bis heute so gut wie nichts.

Und das, obwohl mehrere Dschihad-Rückkehrer aus Syrien in Bonn und Umgebung leben. Das verschärfte Bedrohungsszenario führt dazu, dass der Staatsschutz temporäre Verstärkung aus anderen Kommissariaten des Präsidiums bekommt. Aber auch die pfeifen zum Teil aus dem letzten Loch.

Bei allem Verständnis für die Sparzwänge im Land: Innenminister Jäger muss die Bonner Situation mit einer überalterten Polizeibehörde und einem besonders hohen Gefährdungspotenzial angemessener berücksichtigen. Bonn braucht mehr Polizisten.

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