Kommentar Panne im Zentralabitur - Fehlende Sorgfalt

Kaum ein Jahr ohne Panne im Zentralabitur. Doch im Gegensatz zu jenen in vergangenen Jahren war es diesmal kein inhaltlicher, sondern quasi ein technisch-menschlicher Fehler, der zur Folge hatte, dass die betroffenen Schüler keine dem Unterrichtsspektrum gemäße Aufgabe gestellt bekamen. Das macht die Sache aber nicht besser.

Monatelang bereiten Fachleute die Abiturprüfungen vor - die wichtigsten in der Laufbahn jedes Schülers. Da dürfen Lehrer und Schüler auch erwarten, dass die Mitarbeiter im Schulministerium den Gymnasien und Gesamtschulen die richtigen Aufgaben zuschicken.

Zumal es die Schüler des ersten G8-Jahrgangs bisher sowieso schon schwer genug hatten. Die Opposition hat recht, wenn sie fehlende Sorgfalt im Ministerium kritisiert.

Im Hinblick auf die Abiturklausuren, die in der nächsten und am Anfang der übernächsten Woche anstehen, sollte daher alles getan werden, damit die Schüler, die sich lange auf die Prüfungstage vorbereitet haben, die Aufgaben auch lösen können. Dann geht es unter anderem um Französisch, Mathematik, Latein, Physik, Biologie oder Chemie.

Dass von der Panne diesmal höchstens 80 Schüler betroffen waren und das Ministerium nach dem Fehler rasch eine Nachschreibemöglichkeit angekündigt hatte, zeigt, dass dieses Malheur nicht mit jenen aus früheren Jahren zu vergleichen ist. Man denke nur an den "Oktaeder des Grauens" - eine Mathematik-Aufgabe, die Tausende Schüler verzweifelt zurückließ. Damals dauerte es Wochen, bis das Okay zum Nachschreiben kam.

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