Kommentar Panik

In Israel greift Panik um sich. Drei Wochen hat eine neue Gewaltwelle das Land im Griff. Dass der palästinensische Terror gegen jüdische Israelis bald wieder abebbt, glauben immer weniger.

Viele Israelis beschränken den Aufenthalt außer Haus nur auf das unbedingt Notwendige. Die beinahe täglichen Messerattacken verbreiten nicht nur Angst und Schrecken, sie sind auch eine Bankrotterklärung der Politik von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der die vierte Amtszeit vor allem seinem Image als Garant von Israels Sicherheit verdankt.

Netanjahus Versuch, dem palästinensischen Mufti Amin al-Husseini die Verbrechen der Nazis in die Schuhe zu schieben, ist Ausdruck dieser Panik. Husseini war unbestritten ein Judenhasser, der mit den Deutschen im Zweiten Weltkrieg zusammenarbeitete und die Deportation von Juden in Konzentrationslager unterstützt hat. Aber er war ein kleiner Fisch gegen die nationalsozialistischen Verbrecher.

Was Netanjahu sagen wollte, ist, dass er auf palästinensischer Seite eine klare Verurteilung der Attentate vermisst. Palästinensische Medien feiern die palästinensischen Messerstecher, die von israelischen Sicherheitskräften erschossen werden, als Märtyrer. Und auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas macht zweideutige Äußerungen zu der Gewaltwelle.

Einen Ausweg aus der Spirale von Hass und Gewalt können nur Friedensverhandlungen liefern. Deshalb muss die internationale Gemeinschaft Druck auf beide Seiten ausüben, wieder miteinander zu verhandeln. Sonst wird die ganze Region in Blut versinken.

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