Kommentar Ohne Barrieren

Düsseldorf · Die gleichberechtigte Teilhabe von Behinderten bleibt ein kaum erreichbares Ziel. Mit mehr Barrierefreiheit im Kopf lässt sich aber im Alltag von Schwerbehinderten eine Menge positiv verändern.

 Die gleichberechtigte Teilhabe von Behinderten bleibt ein kaum erreichbares Ziel.

Die gleichberechtigte Teilhabe von Behinderten bleibt ein kaum erreichbares Ziel.

Foto: dpa

Behinderte, die trotz qualifizierter Ausbildung nur deshalb vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen werden, weil sie gehbehindert oder gehörlos sind, haben Anspruch auf gesellschaftliche Integration.

Konzepte zur Inklusion haben in politischen Sonntagsreden Konjunktur. In der Praxis aber steigt die Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter gegen den allgemeinen Trend. Zu viele Firmen entziehen sich der Einstellung durch Zahlung einer Ausgleichsabgabe. Hier gilt es durch aufsuchende Beratung der Arbeitgeber anzusetzen, um Vorurteile gegenüber Behinderten im Einzelfall aufzubrechen.

Dringender Handlungsbedarf besteht auf dem Wohnungsmarkt. Inklusion spart langfristig Geld, wenn durch barrierefreie Wohnungen ein Wechsel ins Pflegeheim vermieden werden kann. Das dient allen Betroffenen. Jeder investierte Euro in behindertengerechte Wohnungen unter Einbeziehung ambulanter Hilfsdienste entlastet die Sozialkassen und trägt zur Selbstbestimmung der Menschen bei.

Teilhabe von Behinderten ist längst nicht allein ein schulpolitisches Thema. Wie die Vision einer Schule für alle übers Ziel hinaus schießt, weil für viele Behinderte die Förderschule noch lange Zeit die geeignete Schulform bleibt, so kann auch das Pflegeheim für manchen Hilfebedürftigen die beste Versorgung sichern. Chancen und Grenzen der Inklusion müssen neu ausgelotet werden.

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