Neue Streifenwagen Mit dem Pampersbomber zum Tatort

Meinung | Düsseldorf · Die Polizei in NRW will ihre flotten Flitzer loswerden - zu klein seien die Streifenwagen. Stattdessen kommt bald ein familienfreundlicheres Segment zum Einsatz.

Nur widerwillig steigt mancher frischgebackene Familienvater, wenn die Zeit gekommen ist, um. Adieu, unbeschwerte Zeit, in der sich Mann und Mädel (oder umgekehrt) ins schmal geschnittene Cabrio setzen konnten, Fahrtrichtung Sonnenuntergang. Sobald die Zweier- zur Dreier-, Vierer- oder gar Fünferbeziehung mutiert, zählen beim fahrbaren Untersatz andere Qualitäten als Straßenlage und Beschleunigung aus dem dritten Gang: Platz, Platz und Platz.

Ach ja: Ob Tablet und Trinkbecher einen umstoßsicheren Platz finden, kann auch eine kaufentscheidende Rolle spielen. Bei der NRW-Polizei liegen die Dinge ähnlich: Die Ordnungshüter wollen ihre schnittigen 3er BMW-Kombis gleichfalls loswerden, so schnell wie möglich. Der Grund: Zu wenig Platz und Zuladungskapazität für Material und Mensch. Die schweren Jungs, die die Beamten manchmal transportieren müssen, heißen eben mitunter nicht nur so. Sie sind es. Und bringen die Zuladung des BMW-Streifenwagens ans Limit. Zu allem Überfluss stößt die Dienstwumme an den Mitteltunnel des Hecktrieblers.

In den vergangenen fünf Wochen hat die NRW-Polizei nun mehrere Modelle vom Typ Pampersbomber getestet. Und siehe da. Was für die fünfköpfige Familie samt Oma und Hund für die Reise nach Rimini passt, ist auch für den polizeilichen Alltag bestens geeignet. Ab 2019 sollen die 2000 Dienst-BMW nun ausgetauscht werden gegen Polizei-Familienkutschen.

Entschieden dementiert wird, dass der Wagentausch einen ganz anderen Hintergrund hat: die zunehmende Körperfülle der Beamten. Damit habe der Fahrzeugwechsel nichts zu tun, versichert die Gewerkschaft der Polizei.

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