Kommentar Lebensmittelkennzeichnung - Richtige Mischung

Das Paket ist eine Antwort - auf Lebensmittelskandale, auf falsche Werbe-Versprechen und ungenaue Etikettierungen, auf bunte Bildchen auf der Verpackung, die nur wenig mit dem Inhalt zu tun haben.

Dass das Ergebnis nicht alle befriedigt, mag sein. Aber es kann sich sehen lassen.

Wer Informationen für eine auf seine Bedürfnisse abgestimmte Ernährung sucht, wird sie finden. Nur so ist das geschwundene Vertrauen der Kunden in Nahrungsmittel wieder herstellbar, das durch Enthüllungen um Klebefleisch und Imitate erschüttert wurde. Doch es bleibt Sache des Käufers, diese Informationen zu nutzen.

Dass sich die Hoffnung der EU-Institutionen erfüllt, neben mehr Klarheit auch einen Beitrag zum Kampf gegen ungesunde Ernährung zu leisten, erscheint eher unwahrscheinlich. Es bedarf weitaus mehr als nur ein paar Mini-Steckbriefe auf jedem Karton, um Gewohnheiten zu durchbrechen und zu gesünderen Nahrungsmitteln zu greifen.

Ohne Begleitung und Anleitung vom Kindesalter an wird es keine Korrekturen geben. Die wären aber nötig, um Übergewicht und den anderen typischen Folgen falscher Ernährung wirksam zu begegnen.

Dabei geht es nicht darum, den Menschen den Genuss auszutreiben und Ernährung alleine unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Gesundheit zu bewerten. Denn letztlich kommt es stets auf die Mischung an, die jeder selbstverantwortlich wählt. Aber nun kann sich wenigstens niemand mehr damit herausreden, er sei getäuscht worden oder habe nicht gewusst, was er da einkauft.

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