Kommentar Lage der deutschen Wirtschaft - Flaues Umfeld

Frankfurt · Eine Computerfachmesse, eine Elektronikmesse, eine Industriemesse. Solche Trennungen wird es wohl in Zukunft nicht mehr geben. Industrie 4.0 oder auch Integrated Technology nennt sich das, was alte Grenzen aufweichen soll und Maschinen und Anlagen mit dem Computer verbindet.

Diese Verbindung macht Produktion vor allem beweglicher, mit Konsequenzen für Mensch und Maschine. Eine flexiblere Produktion soll den Roboter zum Kollegen werden lassen, der unliebsame Arbeiten übernimmt. Entsprechendes Teamwork wird auf der Hannovermesse als das neue das Ideal gefeiert. Ob es so eintritt?

Flexible Produktion ist auch ortsunabhängig. Partnerland Indien zeigt denn auch nicht nur sein Know-how in Computer-, Automobil- und Raumfahrttechnik, sondern wirbt auch als Niedriglohn-Produktionsstandort. Wenn die Welt zusammenwächst, schrumpft der Technologievorsprung.

Die Branche ist optimistisch, obwohl das wirtschaftliche Umfeld eher mau ist. Die schwachen Auftragseingänge der Industrie für Februar zeigen deutlich, dass die Wirtschaft offensichtlich nicht in der Verfassung ist, die von den Stimmungsindikatoren suggeriert wurde. Schuldenkrise und Ukraine-Konflikt lassen die Unternehmen zurückhaltender agieren.

Gleichzeitig scheinen sich die Unternehmen aber auch an all diese Unsicherheitsfaktoren zu gewöhnen, was die Gefahr eines jähen Einbruchs der Konjunktur verringert. Die Zeichen stehen somit auf moderatem Wachstum. Das klingt langweiliger als es ist.

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