Kommentar Konfrontation in Thailand - Kein Ausweg

Thailand strebt in Richtung eines Notausgangs, der für das Land keine Rettung bringen wird: einen Militärputsch. Nach zwei Monaten der politischen Konfrontation ist die bislang erfolglose Protestbewegung unter Führung von Suthep Taugsuban fest entschlossen, die politische Krise im südostasiatischen Königreich auf eine gefährliche Spitze zu treiben.

Die Regierungsgegner wollen der Megametropole Bangkok Strom und Wasser abdrehen, um die gewählte Regierung aus dem Amt zu zwingen.

Suthep sucht den offenen Konflikt, dem Premierministerin Yingluck Shinawatra bislang auswich. Längst liegen die Nerven bei allen Beteiligten blank. Die Polizei rächt sich mit nächtlichen Überfällen auf Regierungsgegner für den Tod eines Beamten. Die Ordnungskräfte ertragen den von oben verordneten weitgehenden Verzicht auf den Einsatz von Gummiknüppeln und Gummikugeln nur mit vernehmlichem Murren. Den Regierungsanhängern rund um die Rothemden-Bewegung juckt es ebenfalls in den Fäusten.

Gleichzeitig gibt es keine Anzeichen für Kompromissbereitschaft oder ein politisches Wunder. Die Konfrontation wird auch nach den geplanten Wahlen am 2. Februar - sofern sie angesichts der zum Zerreißen gespannten Lage überhaupt stattfinden - weitergehen, solange Hintermänner in der thailändischen Geschäftswelt Suthep die finanziellen Mittel für die Proteste bereitstellen.

Deshalb deutet jede halbwegs logische Lösung Richtung Putsch. Aber die Militärs würden so die politische Spaltung Thailands vertiefen, nicht kitten.

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