Kommentar zur Autoindustrie Notwendiger Umbruch

Meinung · Der Autoindustrie droht ein gewaltiger Umbruch. Bis zu 400.000 Arbeitsplätze könnten gefährdet sein. Doch die Veränderung ist notwendig und sollte zu einem gesellschaftlichen Projekt werden.

 Automatisiert: Schweißroboter arbeiten in der Karosseriefertigung vom VW Tiguan im Volkswagen Werk an der Bodengruppe des Modells.

Automatisiert: Schweißroboter arbeiten in der Karosseriefertigung vom VW Tiguan im Volkswagen Werk an der Bodengruppe des Modells.

Foto: dpa/Rainer Jensen

Eigentlich sind die Zahlen gar nicht so wichtig. Sind es 400.000 Arbeitsplätze, die in der Autoindustrie gefährdet sind, oder doch „nur“ 200.000? Wie viele Jobs rund um Benzin- und Dieselkarossen wegfallen werden, kann heute niemand sicher prognostizieren. Fest steht nur: Der Umbruch ist gewaltig. Und er ist notwendig.

Nicht nur in dieser Branche muss der Wandel zu möglichst geringen Treibhausgasemissionen schnell erfolgen. Weil aber die Autoindustrie eng vernetzt ist mit anderen Wirtschaftsbereichen, muss die Kraftanstrengung ein allgemeines gesellschaftliches Projekt sein.

Dabei allerdings muss die Industrie verstärkt ihren Teil beitragen. Zu lange hat sie an herkömmlichen Motoren festgehalten. Und noch immer sind spritschluckende SUVs das liebste Kind der Autokonzerne, ihr Marktanteil liegt mittlerweile bei über 30 Prozent. Auf der anderen Seite müsste auch die Bundespolitik viel konsequenter umsteuern.

Allgemeine Dieselsubventionen etwa sind ein überkommenes Relikt aus der Kohle-Steinzeit. Wer im internationalen Vergleich auf Dauer mithalten will, kommt an klimaneutralen Technologien nicht vorbei. Und wer heute nicht in diesem Sinn handelt, verspielt seine Chancen von morgen. Egal, ob in der Autoindustrie oder in anderen Wirtschaftsbereichen.

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