Kommentar Kindergeld - Fatales Signal

Wenn es so kommt und eine (versprochene) Erhöhung des Kindergeldes auf die lange Bank geschoben wird, sendet die Koalition abermals ein fatales Signal in die Welt: Zwei Euro pro Kind und Monat (darum ging es zuletzt noch) sind zu viel. Welchen Wert haben eigentlich die Familien und der Nachwuchs, die dieses Land so dringend braucht?

Von einer Republik der Alten ist in den vergangenen Monaten viel geschrieben worden. Und viele Annahmen, die dabei eine Spaltung zwischen Jung und Alt, zwischen Enkel und Oma also, heraufbeschwören, sind der Realität noch fern. Noch. Denn wenn einerseits großzügige und in der Perspektive falsche Rentengeschenke geplant und umgesetzt werden, im gleichen Atemzug aber eine Entlastung von Familien mit einem Federstrich der Haushaltskonsolidierung zum Opfer fällt, dann beginnt zu wackeln, was man heute Generationenvertrag nennt.

Warum das so ist? Der Vertrag zwischen den Generationen basiert auf einer zeitversetzten Solidarität. Wer heute arbeitet, zahlt für die heutigen Rentner. Das klappte lange gut. Nur: Wer heute jung ist, kann sich auf die Rente im Alter nicht mehr verlassen. Wer heute jung ist, sorgt längst privat für das Alter vor - das schmälert das frei verfügbare Einkommen.

Die Jungen schultern obendrein bald die Milliarden-Belastungen, die aus den Rentengeschenken der Koalition erwachsen. Sie zahlen also mehr, obwohl sie später weniger bekommen. Und jetzt sind zwei Euro pro Kind und Monat schon zu viel?

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