Kommentar Höhere Sozialbeiträge ab 2014 - Weniger Netto

Noch regiert Schwarz-Gelb. Und es gilt das alte Sprichwort: Wer dran ist, ist dran. Das Kabinett wird wohl in der kommenden Woche eine Nachricht verkünden, die vielen Arbeitnehmern (und Arbeitgebern) nicht schmecken wird.

Wegen gestiegener Einkommen müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber im kommenden Jahr höhere Sozialversicherungsbeiträge abführen. Dabei folgt das Bundeskabinett einer gewissen Routine, wenn es wie jedes Jahr auch 2014 die Beitragsbemessungsgrenzen anpasst.

Im Westen soll demnach die Grenze, bis zu der Renten- und Arbeitslosenversicherungsbeiträge gezahlt werden müssen, von bislang 5 800 Euro auf 5 950 Euro brutto im Monat steigen. Im Osten stiege die Bemessungsgrenze von 4900 auf 5000 Euro Monatsbrutto. Für Kranken- und Pflegeversicherung gilt bundesweit eine einheitliche Bemessungsgrenze, die auf 4050 Euro steigt. Die Nachricht ist nicht gut, weil damit weniger Netto vom Brutto bleibt - bei Gutverdienern ein niedriger dreistelliger Betrag im Jahr.

Doch es gibt auch Hoffnung. Wegen Überschüssen in der Rentenversicherung ist eine Senkung des Rentenbeitragssatzes von derzeit 18,9 Prozent auf künftig 18,4 Prozent im Gespräch. Die Belastung durch höhere Beitragsbemessungsgrenzen würde so in Teilen wieder aufgefangen. Allerdings muss die Senkung des Rentenbeitragssatzes Ende November erst noch beschlossen werden. Dann ist vermutlich eine neue Bundesregierung im Amt. Wer dran ist, ist dran. Das gilt dann auch bei guten Nachrichten.

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