Flexi-Rente Gern länger im Job
Berlin · Es gibt sie immer häufiger: Arbeitnehmer, die beim Renteneintritt freiwillig gern noch einige Monate länger arbeiten würden. Bislang machen es die einschlägigen Gesetze diesen rüstigen Alten nur sehr schwer: Wer neben der Rente arbeitet, muss weiter Beiträge in die Rentenkasse und an die Arbeitslosenversicherung zahlen, obwohl er davon nichts hat.
Er kann nicht mehr arbeitslos werden, und seine Altersbezüge steigen auch nicht mehr. Die anderen Versicherten dürfen sich über die Beitragsgroschen der arbeitenden Rentner freuen. Kein Wunder, dass so wenige davon Gebrauch machen.
So kann es nicht bleiben. Da ist die Lösung, die sich nun in der Koalition abzeichnet, zu begrüßen. Die schwarz- roten Rentenexperten gehen dabei mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl vor. Die Beibehaltung des Rentenbeitrags stellt sicher, dass die Jobs der Alten nicht wesentlich billiger werden als reguläre Jobs. Damit ist klar, dass auf dem Arbeitsmarkt nicht Alte gegen Junge ausgespielt werden.
Dass die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung bei den arbeitenden Rentnern entfallen sollen, ist vertretbar. Schließlich fallen sie mit einem Beitragssatz von insgesamt drei Prozent finanziell nicht so sehr ins Gewicht. Festzuhalten ist, dass ein wenig mehr Flexibilität beim Übergang in den Ruhestand allen Beteiligten hilft: Den älteren Menschen, die gern noch ihre Rente aufbessern und womöglich lieber gleitend aus dem Job ausscheiden wollen, den Firmen, die auf die erfahrenen Mitarbeiter nicht verzichten wollen, und der Gemeinschaft der Rentenversicherten.