Kommentar Geplatzte Träume
Noch vor zwei Jahren haben sich Politik und Verwaltung gegenseitig auf die Schultern geklopft und die vom Stadtrat beschlossene Übernahme der Waldau als geschickten Schachzug gefeiert.
Dazu bestand damals auch Grund: Die Bundesstadt bekam die Chance, Bonns beliebtestes Ausflugsziel touristisch neu auszurichten. Das Waldinformationszentrum "Haus der Natur", das im Fachwerkhaus der Waldau beheimatet ist, sollte deutlich vergrößert und zu einer attraktiven Umweltbildungseinrichtung ausgebaut werden. Außerdem sollte endlich das seit Jahren angedachte Projekt "Kindergarten auf der Waldau" gestartet werden.
Und heute, zwei Jahre später? Die Träume sind geplatzt. Für ein neues "Haus der Natur" fehlt das Geld, die Gastronomie steht leer. Das Herzstück aller Freizeitangebote auf dem Venusberg steht vor dem Aus. Diese ernüchternde Bilanz tut vielen Bonnern weh.
Sollte jetzt noch das "Haus der Natur" wegen fehlender Perspektive schließen müssen, verliert die Bundesstadt ihre einzige waldpädagogische Einrichtung. Und das passiert dann einer Stadt wie Bonn, die sich die Förderung der Artenvielfalt und den Naturschutz auf die Fahne geschrieben hat. Das stimmt traurig.