Kommentar G20-Herbsttreffen - Noch viel zu tun

Schon wieder ein Krisentreffen. Seit sechs Jahren nun sind Politiker, Notenbanker und Banker in regelmäßigen Diskussionen darüber, wie man die Fehlentwicklungen, die zum Ausbruch der Finanzkrise 2007 geführt haben, in der Zukunft verhindern kann. Einiges ist dabei erreicht worden, noch viel mehr aber bleibt zu tun.

Doch in diesem Jahr haben sich die Gewichte verschoben. Während sich in den vergangenen Jahren vor allem die Vertreter Europas immer wieder Mahnungen und Ratschläge von ihren internationalen Kollegen, dem Präsidenten der Weltbank oder der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, anhören mussten, stehen dieses Mal die Amerikaner und ihr Haushaltsstreit im Mittelpunkt.

In Washington sind die beiden großen Parteien Demokraten und Republikaner eifrig dabei, einen Kompromiss zu finden, um die Zahlungsunfähigkeit der größten Volkswirtschaft der Welt zu verhindern. Doch natürlich nutzt jeder Teilnehmer am "Weltfinanzgipfel" die Möglichkeit, US-Präsident Barack Obama und seine Mitstreiter davor zu warnen, welche negativen Auswirkungen ein Bankrott der USA für die gesamte Weltwirtschaft haben würde.

Gelassen sind die europäischen Vertreter nach Washington angereist. So gelassen, dass Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem seine Reise nach Washington sogar kurzfristig absagte, um sich um die Haushaltslage in seinem Heimatland Niederlande zu kümmern. Die Europäer sind diejenigen, die nach ihrer Ansicht am meisten Fortschritte vorweisen können.

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