Kommentar zu Frauen in Vorständen Frauenquote muss her
Meinung | Bonn · Die jüngste Studie der Unternehmensberatung EY zeigt: Frauen in Vorständen deutscher Unternehmen sind immer noch eine Seltenheit. Eine Frauenquote muss her, kommentiert GA-Korrespondentin Brigitte Scholtes.
Es gibt zwar endlich eine Dax-Chefin. Aber SAP-Chefin Jennifer Morgan ist nicht nur die erste, die Amerikanerin dürfte vorerst einsam bleiben, wenn man sich die langsame Entwicklung des Frauenanteils in den Vorständen der börsennotierten Unternehmen in Deutschland ansieht.
Die Vorstandsposten sind mit gut 90 Prozent immer noch fest in Männerhand. Denn in vielen Unternehmen sind die Aufstiegsbedingungen für Frauen noch viel zu schlecht. Und nicht immer ziehen Frauen, die es geschafft haben, unbedingt andere nach – das haben Studien gezeigt, die dieses Phänomen als das einer Bienenkönigin bezeichnen. Das aber dürfte wirklich die Ausnahme sein. Die meisten agieren, wenn sie einmal oben angekommen sind, rational.
Der Erfolg liegt ihnen genauso am Herzen wie ihren männlichen Kollegen. Viele Frauen aber geben im Lauf ihrer Karriere leider noch auf und ziehen sich zurück, weil sie immer noch an die „gläserne Decke“ stoßen und ihnen die männlich geprägten Spielregeln der Macht zu hart sind. Damit diese Spielregeln verändert werden, ist eine gesetzliche Frauenquote auch für Vorstände nötig. Deutschland hinkt beim Thema weibliche Führungskräfte international hinterher.