Kommentar Deutsche Gründerszene - Starke Region

In Bonn und der Region wagen nach wie vor viele Menschen den Sprung in die Selbstständigkeit. Aus unterschiedlichen Gründen: Manche, weil ihnen Arbeitslosigkeit droht, einige, weil sie eine gute Geschäftsidee haben, und wieder andere, weil sie nebenher etwas dazuverdienen wollen.

Dass die Gründerszene hier lebendiger ist als im bundesweiten Durchschnitt, hat mehrere Gründe: Die vielen Forschungseinrichtungen in der Region stimulieren, Unternehmen wie der Safthersteller True Fruits oder der Holzinvestmentfonds We Grow sind Beispiele für Ausgründungen aus Hochschulen. Hinzu kommt, dass sich rund um die Dax-Konzerne Post und Telekom kleine Dienstleister Chancen ausrechnen.

Dass der Gründerelan bundesweit nachgelassen hat, ist sogar ein gutes Zeichen. Denn in den Vorjahren hatten sich viele Menschen nur aus der Not heraus selbstständig gemacht - die sogenannte Ich-AG ist noch in schlechter Erinnerung. Was bundesweit zunimmt, ist der Sprung in die Selbstständigkeit als Nebenerwerb. Da macht dann mancher nebenher als Winzer oder Bauer das Hobby zum Nebenberuf. Warum auch nicht?

Ziel der Wirtschaftspolitik sollte es sein, insbesondere größeren Neuansiedelungen den Boden zu bereiten. Hier herrscht schon seit einigen Jahren ziemliche Flaute. Die deutschen Konzerne ziehen ein Werk nach dem anderen im Ausland hoch, und viele Branchen drohen angesichts der deutschen Energiepolitik sogar mit Abwanderung. Diese Signale sollte Berlin ernst nehmen.

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