Kommentar Das Rätsel um den Flug MH 370: Illusion der Sicherheit

Seit dem Jahr 2001 haben wir Milliarden von Steuergeldern bereit stellen müssen, um zu unserer vermeintlichen Sicherheit den unstillbaren Hunger von Behörden nach Datenbanken und gigantischen Abhöranlagen zu stillen.

Wir bezahlen Aufschläger bei Flugtickets, weil uns Sicherheit versprochen wird. Dank dem Verschwinden von Flug MH 370 müssen wir nun erfahren, dass wir über den Tisch gezogen werden. Kaum jemand macht sich beispielsweise die Mühe, die Listen zu konsultieren, in denen Interpol die Nummern gestohlener Pässe aufführt.

In Südostasien werden Milliarden für Verteidigung bereitgestellt. Dann erfahren wir, dass die Militärs das Radar abschalten oder niemand sich die Schirme anschaut, weil die Soldaten sich Nachts lieber amüsieren. Zumindest wissen wir dank dem spurlosen Verschwinden von Flug MH 370: Ab einem gewissen Punkt weiß je nach Route bei einem Flug offenbar niemand mehr so genau, wo sich die Passagiere befinden.

Jeder Anschlag, jede Katastrophe erinnert daran, wie gefährlich wir leben. Aber das absonderliche Trauerspiel um MH 370 beweist auf eindrückliche Weise, dass wir offenbar viel Geld für den illusorischen Glauben ausgeben, sicher zu sein. Offenbar waren in der MH 370 einer oder mehrere besonders perfide Täter am Werk.

Aber es ist einfach unglaublich, dass ein Flugzeug mit 239 Menschen an Bord abseits seiner Flugroute stundenlang unentdeckt am Himmel herumkurven kann - und die Passagiere vergeblich auf Rettung hoffen.

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