Kommentar zum Fahrradklimatest Das Problem wird unterschätzt

Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · In Bonn und der Region wird angesichts der bevorstehenden jahrelangen Baustellen auf den Autobahnen A 565, A 3, A 59 und den vielen Bundesstraßen zu den Hauptverkehrszeiten gar nichts mehr gehen. Deshalb muss man dem Rad einen respektierten Platz im Straßenraum geben.

Fahrradfahren ist immer noch ein Thema, das unterschätzt wird. Das zeigen auch die Auswertung und die Reaktionen auf den ADFC-Fahrradklimatest im Rhein-Sieg-Kreis. Da diskutiert man darüber, wie wenige Radler sich an der Umfrage beteiligt haben. Und darüber, dass dies möglicherweise nicht repräsentativ sei. Ganz ehrlich: Darum geht es doch gar nicht.

Natürlich ist eine freiwillige Online-Umfrage nicht repräsentativ. Es sind selbstverständlich nicht alle Bevölkerungsgruppen entsprechend ihrem Verhältnis abgebildet. Das schmälert allerdings nicht den Befund in seiner Bedeutung, dass der Rhein-Sieg-Kreis nicht besonders gut aufgestellt ist in Sachen Fahrradfreundlichkeit.

Um das zu erkennen, dafür braucht man keine Umfrage, man muss nur mal selbst aufs Rad steigen. Sichere Radwege: Fehlanzeige. Schnelle Radverbindungen: Fehlanzeige. Großes Engagement für eine bessere Radinfrastruktur: Fehlanzeige (die neuen Radleihsysteme einmal ausgenommen).

Gerade kehren sich die Verhältnisse um. Mehr und mehr bildet sich das Bewusstsein, dass das Fahrrad künftig ein ernst zu nehmender Faktor im Mobilitätsmix sein wird. Es geht nicht ums Schönwetterradeln am Wochenende, sondern darum, dass in Bonn und der Region auch angesichts der bevorstehenden jahrelangen Baustellen auf den Autobahnen A 565, A 3, A 59 und den vielen Bundesstraßen bald zu den Hauptverkehrszeiten gar nichts mehr gehen wird.

In wenigen Jahren werden wir uns fragen: Warum haben wir nicht früher erkannt, dass das Fahrrad ein wichtiges Transportmittel ist, dem man einen respektierten Platz im Straßenraum geben muss?!

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