Kommentar zum Coronavirus in Bonn Nicht in Panik geraten

Meinung | Bonn · Das neuartige Coronavirus breitet sich weltweit aus und ist auch in Bonn angekommen. Die Meldungen über neue Infektionen nehmen bundesweit stetig zu. Das weckt Ängste. Inwiefern sind die Sorgen berechtigt?

 Symbolfoto.

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Foto: dpa/Fabian Strauch

Professor Hendrik Streeck ist als Chefvirologe der Bonner Universitätsklinik in Sachen Coronavirus zurzeit ein gefragter Mann. In der allgemeinen Aufregung um den ersten am Coronavirus erkrankten Bonner waren sein Auftreten und seine Äußerungen am Sonntag im Bonner Gesundheitsamt wohltuend – sachlich wie menschlich. Der Professor weiß, das Virus wird sich weiter ausbreiten. Und er nimmt die Sorge der Menschen vor Ansteckung sehr ernst, auch wenn nach derzeitigem Stand der Krankheitsverlauf bei den meisten Infizierten eher harmlos ist. Aber Streeck appelliert auch an alle, nicht in Panik zu verfallen. Das ist nämlich eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass die Verantwortlichen eine mögliche Epidemie auch in Bonn oder in der Region in den Griff bekommen können.

Heißt: Wer Symptome verspürt, sollte zuallererst seinen Hausarzt anrufen und mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Zwar hat die Universitätsklinik in Person ihres Vorstands Wolfgang Holzgreve angekündigt, nach dem zunächst wohl ohne Frage unglücklichen Umgang mit dem infizierten Studenten das Testverfahren etwas großzügiger anzuwenden, als es die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zurzeit vorsehen. Was allerdings nicht bedeuten kann, dass nun alle, die plötzlich Halsschmerzen haben, zur Uniklinik rennen sollen, um sich kostenlos testen zu lassen.

Lob gilt auch den Einsatzkräften der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen. Sie haben auf unkonventionelle Weise beinahe eine ganze Schulgemeinschaft in kürzester Zeit testen können. Die Entscheidung, die Kinder zu Hause zu testen, war demnach goldrichtig.

Jetzt sollten alle innehalten. Maßnahmen wie Quarantäne dienen in erster Linie dazu, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und nicht, um es zu dämonisieren. Dann sollte sich jeder überlegen, was man selbst zur Eindämmung beitragen kann. Dazu gehört in erster Linie: Hände waschen und nochmals Hände waschen.

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