Kommentar Chance und Risiko

Dann also rein in die Urwahl. 59 250 Mitglieder sind gefragt. Die Grünen haben Wettbewerb, weil die Kandidatennachfrage das Angebot an freien Plätzen für die Wahl des Spitzenduos übersteigt.

In den kommenden Wochen soll nun die Basis entscheiden, wer die Partei in die Bundestagswahl 2013 führt. Basisdemokratisch, wie es die Grünen am liebsten haben. Die Grünen wollen im Herbst 2013 zurück an die Macht im Bund. Doch die jetzt laufende Urwahl ist nicht ohne Risiko.

Sie verlangt sowohl Partei wie Kandidaten maximale Disziplin ab, soll diese basisdemokratische, weil bindende Premiere der Urwahl nicht als Schuss nach hinten losgehen. Personality-Show statt Inhalte? Das ist die Gefahr. Denn: Die bislang mindestens sechs Bewerberinnen und Bewerber werden wahlkämpfen.

Es geht um zwei erste Plätze, weil die Grünen eben nicht als Spitzenteam mit mehreren Köpfen antreten. Wenn es hart auf hart kommt, heißt das auch: Jürgen Trittin gegen Renate Künast oder Claudia Roth gegen Katrin Göring-Eckardt, und wenn sie es noch so elegant kaschieren werden. Auch interner Wettbewerb ist Wettbewerb.

Der kann, je nach Härtegrad der Auseinandersetzung, zu einer Zerreißprobe für die Partei werden. Die Urwahl birgt aber auch die Chance, die Partei zu versammeln und früh in die Wahlauseinandersetzung 2013 mitzunehmen. Wer immer am Ende die Grünen in den Wahlkampf des kommenden Jahres führt, muss beides können: attackieren und integrieren.

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