Kommentar zum Grundstücksmarktbericht Boom mit Schattenseite

Meinung | Rhein-Sieg-Kreis · Die Preise für Baugrundstücke, Häuser und Wohnungen im Rhein-Sieg-Kreis klaffen weit auseinander: Während die Städte am Rhein und in direkter Nachbarschaft zu Bonn weiter boomen, liegen die Gemeinden an der oberen Sieg deutlich zurück.

 Der große Zuzug treibt die Kosten für Häuser und Wohnungen in den Ballungsgebieten weiter in die Höhe

Der große Zuzug treibt die Kosten für Häuser und Wohnungen in den Ballungsgebieten weiter in die Höhe

Foto: dpa

Der Rhein-Sieg-Kreis boomt. Das ist natürlich erfreulich – die Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt hat aber auch ihre Schattenseite. Denn der große Zuzug treibt die Kosten für Häuser und Wohnungen in den Ballungsgebieten weiter in die Höhe. Und die Obergrenze ist hier noch lange nicht erreicht. Gleichzeitig wird bezahlbarer Wohnraum in den gut angebundenen Städten immer rarer. Das Nachsehen haben die Menschen, die den Trend nicht mittragen können, weil sie sich die teuren Wohnungen und Häuser schlicht nicht leisten können. Die Kreis-Kommunen – gemeinsam mit der Stadt Bonn – sind gefragt, sie nicht aus den Augen zu verlieren.

Vom teuren Markt an der Rheinschiene könnte in Zukunft die obere Sieg profitieren. Schließlich gibt es dort Immobilien zum Schnäppchenpreis. Noch greift dieser Trend aber nicht. Das zeigt der neue Grundstücksmarktbericht: Strukturschwächere Gemeinden wie Windeck bleiben weiterhin abgehängt. Allein die Aussicht auf ein günstiges Häuschen im Grünen reicht vielen Familien derzeit wohl nicht aus. Sie wollen mehr als schöne Landschaft und Ruhe. Wesentlich ist eine gute Anbindung und zukunftssichere Versorgung.

Dabei können Projekte wie „Mitten im Leben“ des Vereins Kivi helfen, die eine bessere Versorgung im Alter im Blick haben. Sie sind aber nur der erste Schritt. Die Gemeinden dürfen nicht darauf warten, dass sie irgendwann vom engen Wohnungsmarkt profitieren. Sie müssen aktiv werden und etwas für ihre Anziehungskraft tun. Und zwar jetzt.

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