Kommentar Ausbau der Kindertagesstätten in NRW - Erfolgsgeschichte

Es geht immer noch besser - trotzdem ist der rasante Kita-Ausbau eine Erfolgsgeschichte. In einem finanziellen Kraftakt haben Bund, Land und Kommunen einen Quantensprung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geschafft.

Zur Wahrheit gehört: Nicht jeder Elternwunsch kann erfüllt werden, nicht jedes Betreuungsangebot passt. Auch die von Rot-Grün vorschnell versprochene beitragsfreie Kita bleibt ein auf lange Zeit unerfüllbarer Traum. Dennoch wurde mehr erreicht, als Skeptiker noch vor fünf Jahren vorausgesagt haben.

Familien in Großstädten werden noch einige Zeit mit Engpässen leben müssen. Das hohe Ausbautempo lässt aber erwarten, dass der Bedarf auch hier bald gedeckt sein wird. Dass gerade drei Prozent der Kitas noch nach 17 Uhr geöffnet haben, ist für viele Alleinerziehende, Schichtarbeiter und Pendler sicher ein Problem. Andererseits: Betreuungszeiten bis 22 Uhr und länger sind für Kleinkinder nicht der Königsweg.

Dass Eltern schon sechs Monate vor dem Kindergartenbeginn durch das Jugendamt darüber informiert werden sollen, in welche Einrichtung ihr Kind kommt, zielt dagegen in die richtige Richtung. Der bisherige Hindernislauf mit der vorsorglichen Anmeldung in mehreren Kitas und der Zusage kurz vor dem Start des Kita-Jahres fördert Frust, Unsicherheit und Bürokratie.

Ministerin Schäfer hat klargestellt, dass Eltern ein Recht auf die Buchung von lediglich 25 Wochenstunden haben - auch wenn mancher Träger das 45-Stunden-Paket aus finanziellen Gründen vorzieht. Eltern sollten dieses Recht bei den zuständigen Jugendämtern einfordern.

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