Kommentar Armin Laschet - Affären und Affärchen

Armin Laschet hat sich die wohl schwierigste Phase seiner politischen Karriere selbst zuzuschreiben. Der schlampige Umgang mit Klausuren, Noten und Notizen hat ebenso Glaubwürdigkeit gekostet wie das jüngste Steuerproblem des Politikers.

Richtig: In beiden Fällen handelt es sich eher um "Affärchen" als um Affären. Aber falsche Noten und fehlerhafte Steuererklärungen sind auch keine Kavaliersdelikte.

Laschet steht massiv unter Druck, weil er mit seinem schwachen Krisenmanagement die Debatte zusätzlich befeuert hat. Dass die glücklose rot-grüne Regierung die offene Flanke für eine giftige Kampagne nutzt und Laschet als Lügner abstempelt, darf den Oppositionsführer nicht wundern. Ministerpräsidentin Hannelore Kraft soll in der SPD-Fraktion genüsslich den Wunsch geäußert haben, Laschet möge ihr bis zur Landtagswahl 2017 erhalten bleiben. Schlimmer geht's nimmer.

Der CDU-Chef steht vor schwierigen Wochen und Monaten. Dass sich in den eigenen Reihen keiner aufdrängt, ihm den Fraktions- und Parteivorsitz streitig zu machen, dürfte Laschet auf Dauer nicht beruhigen. Als Herausforderer von Kraft muss der Aachener an Popularität kräftig zulegen.

Eigene Affären und Affärchen aber lassen das Ziel in weite Ferne rücken. Zumal die SPD erkennbar wild entschlossen ist, das Leben von Laschet auf alle denkbaren und möglichen Schwachstellen abzuklopfen.

Derzeit zeichnet sich nicht ab, dass der CDU-Landeschef über die Skandale stolpern wird. Viele Pleiten und Pannen sollte sich Laschet aber nicht mehr erlauben.

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