Kommentar AfD - Klärung tut not

Als Außenstehender muss man sich mit den unappetitlichen Streitereien in der AfD nicht näher befassen. Soll sie ihre Machtkämpfe austragen, wie sie es will. Wichtig ist, wie sie entschieden werden.

Dabei ist eines klar: Man kann über den durchaus exzentrischen Führungsstil Bernd Luckes sicher streiten. In der Sache hat er jedoch völlig recht: Eine Partei, die mit Ressentiments gegenüber allem Fremden spielt, die Kleingeist und Vorurteile versammelt und dem rechten Rand zum Sprachrohr werden will - eine solche Partei hat nichts mit einer bürgerlich-liberalen Partei zu tun,

für die Lucke die AfD tatsächlich hält.

Wenn derlei Gedankengut sich durchsetzt, dann kann man tatsächlich nur darauf hoffen, dass sich alsbald die Spreu vom Weizen trennt, damit der übrig gebliebene rechte Parteiflügel seine gestrig-dumpfe Gesinnung nicht mehr hinter ein paar bürgerlich wirkenden Frontfiguren verstecken kann.

Dass Lucke klug agiert, wird man allerdings nicht behaupten können. Was soll diese seltsame Vereinsgründung innerhalb der Partei? Es ist ja wahr: Mit den Rechtspopulisten haben die Liberalen in der Partei nichts gemein. Wenn der Parteitag im Juni keine Klärung bringt, muss sich trennen, was nicht zueinander gehört.

Alles andere ist ein heilloses Herumeiern. Und ganz am Schluss wird sich Bernd Lucke dann auch wenigstens im Stillen fragen müssen, ob er nicht selbst den Gestus der Protestpartei bedient hat, sich also gar nicht wundern muss, welche Kräfte er da angezogen hat.

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