Kommentar zur Luftverschmutzung Hoffen auf ein gutes Ende

Meinung | Bonn · Die Stickstoffdioxid-Belastung ist 2017 etwas gesunken. In Bonn und Köln sind die Abgas-Werte jedoch immer noch hoch - Ein Kommentar von GA-Redakteurin Nadine Klees.

Es klingt wie eine gute Nachricht: Die Abgasbelastung in deutschen Städten geht zurück. Dennoch bleibt die Luftverschmutzung durch Dieselautos bedenklich hoch, in vielen Städten drohen weiterhin Fahrverbote. In NRW könnte eine solche Entscheidung 25 Städte betreffen – mit verheerenden Folgen für die Wirtschaft. Doch Städte und Kommunen scheinen noch auf ein gutes Ende zu hoffen, vorbereitet auf ein solches Szenario wäre wohl niemand. Doch was passiert, wenn es wirklich soweit kommt?

Im öffentlichen Nahverkehr würde im Berufsverkehr Chaos ausbrechen, weil plötzlich viel mehr Arbeitnehmer auf Bus und Bahn angewiesen wären. Pendler müssten außerhalb der Städte parken, aber wo? Taxiverbände haben schon angekündigt, dass 80 Prozent ihrer Wagen mit Diesel fahren, ähnliche Zahlen nennt die Handwerkskammer für den Bezirk Köln/Bonn für die Flotten der Unternehmen. Fahrverbote würden einen Teil des Lebens lahmlegen, es käme zu Lieferverzögerungen in Firmen, gerade kleinere Betriebe wären sogar in ihrer Existenz bedroht, wenn sie finanziell nicht so aufgestellt sind, dass sie ihre Flotte ad hoc umrüsten können.

Am 22. Februar ist der Tag der Wahrheit. Dann entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über Fahrverbote. Die Städte sollten sich bereits jetzt Maßnahmen zur Schadensbegrenzung für den Ernstfall überlegen. Zumindest einer kann in jedem Fall gelassen bleiben: Die Deutsche Post mit ihren E-Scootern hat nichts zu befürchten.

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