Kommentar zu Eurowings-Veränderungen Flughafen Köln/Bonn bleibt nur zweite Liga

Meinung | Köln/Bonn · Für den Flughafen Köln/Bonn ist es ein großer Rückschlag, wenn die Billigfluggesellschaft Eurowings ihre Langstreckenflüge ab Düsseldorf starten lässt, kommentiert GA-Redakteur Frank Rintelmann.

Dass die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings ihre Langstreckenflotte aus Köln nach Düsseldorf verlegt, ist aus unternehmerischer Sicht verständlich. Das Einzugsgebiet des Flughafens der Landeshauptstadt ist deutlich größer und hat deswegen auch gerade im hart umkämpften Langstreckensegment die besseren Perspektiven.

Für den Flughafen Köln/Bonn bedeutet der Schritt jedoch einen herben Rückschlag. Köln/Bonn bleibt ohne den Eurowings-Fernwehfaktor bei den Passagieren bis auf Weiteres nur zweite Liga. Das war anders geplant. Schließlich waren es die Kölner, die unter dem damaligen Flughafenchef Michael Garvens früh und mit großem Erfolg auf die Billigflieger setzten.

Passagierzahl hat sich verdoppelt

Garvens trug auch wesentlich dazu bei, dass Eurowings-Vorgänger Germanwings in Köln seine Zentrale aufbaute. Innerhalb weniger Jahre verdoppelte sich die Zahl der Passagiere am Flughafen, nachdem das Wachstum zuvor schwächelte. Und Garvens war es auch, der nach dem Erfolg auf innerdeutschen und europäischen Strecken die Zukunft der Billigflieger auch im Interkontinentalverkehr sah. Die zeitliche Nähe zwischen seinem Abgang und der strategischen Entscheidung des Eurowings-Managements dürfte dabei nur Zufall sein.

Viele lärmgeplagte Anwohner des Flughafens Köln/Bonn werden den Langstreckenfliegern sicherlich keine Träne nachweinen. Denn die im Vergleich zu den Mittelstreckenjets größeren Langstreckenflieger sind unterm Strich deutlich lauter – auch, weil sie den Flughafen viel niedriger anfliegen und beim Start später ihre Reiseflughöhe erreichen.

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