Karosseriebauer geben Autos ihre Form zurück Mehr als Schweißen und Schleifen

Der Karosseriebauer, beziehungsweise Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/-in mit der Fachrichtung Karosserieinstandhaltungstechnik, wie es korrekt heißt, kümmert sich um die komplette Außenhaut des Fahrzeugs, sagt der Obermeister des Kraftfahrzeughandwerks Manfred Jansen.

 Azubi Pascal Steiner schleift unter den Augen von Kfz-Innungs-Obermeister Manfred Jansen den Kotflügel des alten Fiat 500. FOTO: KOHLS

Azubi Pascal Steiner schleift unter den Augen von Kfz-Innungs-Obermeister Manfred Jansen den Kotflügel des alten Fiat 500. FOTO: KOHLS

Foto: Roland Kohls

Meist geht es um die Instandsetzung nach einem Unfall – von der kleinen Delle bis zum verzogenen Rahmen bringt der Karosseriebauer alles wieder in Form.

Oldtimer restaurieren

„Ich finde es faszinierend, wenn wir einen stark beschädigten Wagen wieder hinbekommen“, erzählt Pascal Steiner. Der 17-Jährige ist im dritten Lehrjahr und montiert gerne neue Kotflügel und andere Teile. Einmal sei er dabei gewesen, als ein verzogenes Auto auf der Richtbank wieder grade gezogen wurde. „Das war echt beeindruckend“, sagt der Auszubildende begeistert. Aber auch Schweißen und Schleifen gehört zum Handwerk des Karosseriebauers. Das Schleifen macht Steiner weniger Spaß. Das Restaurieren eines Oldtimers sei besonders reizvoll, noch schöner als neuere Autos herzurichten. Bei neueren Autos ist die Motortechnik interessanter, findet der Auszubildende Steiner. Die Übergänge zum Kfz-Machatroniker sind fließend.

Der Beruf des/der Karosseriebauers/in hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Während früher mehr Rostschäden behoben wurden, ist das heute immer seltener. Die heutigen Fahrzeuge rosten kaum noch, sagt Jansen. In der Regel steht heute auch beim Karosseriebauer das Auslesen des Bordcomputers am Anfang der Arbeiten. „Heute sind die Autos überall mit Sensoren versehen“, so der Karosseriebaumeister. Neben Ausbeulen und Schweißen gehören auch die Achsvermessung und der Austausch von Front-, Seiten und Heckscheiben zum Berufsbild des Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikers.

Der Bewerber sollte technisches Verständnis und handwerkliches Geschick mitbringen. Auf Mathematik, Physik und andere naturwissenschaftliche Fächer achtet Karosseriebaumeister Jansen schon, aber auch auf ein ordentliches Verhalten des Bewerbers. Er rät dazu, bei Praktika den Beruf und den möglichen Ausbildungsbetrieb kennenzulernen. „Schon seit Jahren haben die Auszubildenden zunächst mehrmals ein Praktikum bei mir gemacht“, erinnert sich Jansen. (khs)

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