Manipulationen beim ADAC: BMW und Daimler erwarten Aufklärung

München · Die Autohersteller BMW und Daimler setzen auf eine Aufklärung der Mauscheleien rund um den Autopreis "Gelber Engel" des ADAC. "Wir begrüßen die angekündigte lückenlose Aufklärung", sagte ein BMW-Sprecher am Montag in München.

Weitere Einschätzungen zum Thema wollte der Sprecher nicht abgegeben. Nun müsse abgewartet werden, bis alle Fakten vorlägen, sagte er. Auch Daimler erklärte: "Wir erwarten, dass der ADAC den Sachverhalt im eigenen Interesse umfassend aufklärt und dann die Öffentlichkeit darüber informiert." Ein Audi-Sprecher wollte sich zu dem Thema nicht äußern, da es sich um interne Vorgänge des ADAC handele.

Der Automobilclub hatte am Wochenende Manipulationen beim "Gelben Engel" zugegeben. Die "alleinige persönliche Verantwortung" dafür übernahm nach ADAC-Angaben der Kommunikationschef des Clubs und Chefredakteur der Mitgliederzeitschrift "Motorwelt", Michael Ramstetter (60). Der BMW-Sprecher wollte die Personalie nicht kommentieren. Der ADAC ist mit rund 19 Millionen Mitgliedern größter Autoclub in Europa und größter Verein in Deutschland.

BMW war in diesem Jahr zum Sieger in der Kategorie "Marke" bei dem Autopreis gekürt worden. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Audi und Mercedes. Dieser Teil des Autopreises, der sogenannten AutoMarxX, beruht allerdings - anders als die Kür zum "Lieblingsauto" - nicht auf Leserbefragungen der Zeitschrift "Motorwelt", sondern unter anderem auf Daten wie der ADAC-Pannenstatistik, auf TÜV- und Dekra-Report sowie Daten der Gesellschaft für Technische Überwachung, auf dem Wiederverkaufswert, Zulassungszahlen und anderen Daten.

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