Krimi-Event mit Killern, Klamauk und Cognac Leichen, Lieder und Lachsalven

BAD BREISIG · Der Autor, Musiker und Schauspieler Sascha Gutzeit trat am Mittwoch Abend im Jugend- und Kulturbahnhof in Bad Breisig auf und brachte sein Publikum zum lachen.

 Im Breisiger Kulturbahnhof: Sascha Gutzeit alias Kommissar Engelmann.

Im Breisiger Kulturbahnhof: Sascha Gutzeit alias Kommissar Engelmann.

Foto: Martin Gausmann

"Ach, ich liebe Krimis so", meinte Sascha Gutzeit im Jugend- und Kulturbahnhof. Spätestens nach seinem Auftritt wird es dem Bad Breisiger Publikum genauso gehen.

Der Autor, Musiker und Schauspieler aus der Vulkan-Eifel präsentierte sich in seiner Rolle als trinkfreudiger Kommissar Engelmann - da blieb hochprozentig kein Auge trocken. "Ich kann so gut entspannen bei einem wunderschönen Mord", erklärte der mit Mantel und Hut ausstaffierte Kriminalist. Das konnten auch die begeisterten Zuschauer: Sascha Gutzeits Auftritt war kriminell gut.

Mit Cognac und Overstolz entführte der Kommissar in die Anfänge der 70er Jahre, als auf den Straßen noch Simcas und Ford Capris geparkt, die Küchen mit Pril-Blumen verziert waren und die Welt noch in drei Fernsehprogramme passte.

Getrieben von der Lust auf Hochprozentiges, zog es den Kommissar von der staubigen Amtsstube in die benachbarte Schnapsbrennerei. Dort wurde Engelmann dann Zeuge eines vermeintlichen Mordes an der gerade verwitweten Destilleriechefin.

Mord endet immer tödlich

"Überleben kann man Morde eigentlich nie", berichtete der Kriminalist aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Bei der Witwe war es anders: Sie steckte nämlich mit dem italienischen Ganoven Gino Lollobrigida unter einer Decke, der Schnaps in Gas umzuwandeln vermochte, um das dann auf einem in der Nähe gelegenen US-Raketenstützpunkt als Treibstoff zu vertickern.

Bald schon flogen Engelmann die Kugeln um die Ohren, während die böser Taten schnell überführte Witwe dem Kommissar Blicke zuwarf, "denen man nur noch mit Frostschutzmitteln standhalten kann", wie Sascha Gutzeit festhielt. Zu guter Letzt löst der weitsichtige Polizist seinen schwierigen Fall, der ihm einiges abverlangt hatte.

Schließlich hatte er über viele Kilometer an der rückwärtigen Stoßstange seines eigenen - vom Ganoven geraubten - Kraftfahrzeuges "Pink Panda" gehangen, ehe die Handschellen zuschnappten. "Der Mörder ist immer der Täter", bilanzierte Engelmann.

Den Bad Breisigern wurde jedenfalls ein Mordsspaß geboten, als Sascha Gutzeit mit ganzem Körpereinsatz zu Kommissar Engelmann wurde, halsbrecherische Polizeieinsätze nachstellte, in die Klaviertasten schlug, mit seinem grünen Wählscheibentelefon mit sich selbst telefonierte und zur Tataufklärung schritt: Leichen, Lieder und Lachsalven waren da Programm.

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