"Jetzt ist die Schule fit für die nächsten 40 Jahre"

Das Hardtberg-Gymnasium rüstet für ein großes Fest. 40jähriges Bestehen wird mit Musical-Aufführungen gefeiert. Neben dem sprachlichen Zweig soll auch der naturwissenschaftliche ausgebaut werden

Brüser Berg. Seit gestern ist es wieder soweit: Rund 800 Schüler strömen täglich durch die fünf Eingangstüren ins Schulgebäude an der Gaußstraße 1. 51 Lehrer unterrichten die Jugendlichen, zwei Sekretärinnen organisieren den Schulbetrieb, und ein Hausmeister kümmert sich um die Reparaturen. Das Hardtberg-Gymnasium (HBG) ist frisch renoviert und sieht 40 Jahre nach seiner Gründung aus wie neu.

Das HBG verdankt seine Gründung der Wahl Bonns zur Bundeshauptstadt und dem damit einsetzenden Zustrom von Bundesbediensteten. Nach dem Helmholtz-Gymnasium (1961) in Duisdorf und dem Carl-von-Ossietzky-Gymnasium (1964) in Ückesdorf hat das "Staatliche Gymnasium Duisdorf II in Entwicklung" als drittes Gymnasium des Stadtbezirks Hardtberg am 20. April 1966 den Schulbetrieb aufgenommen. Anfangs haben Schulleiter Karl Roeloffs und seine Lehrer die 31 Schüler und 21 Schülerinnen (je eine Sexta und Quinta) in drei Klassenräumen des Helmholtz-Gymnasiums unterrichtet.

Die Schülerzahl wuchs jedoch schnell an, so dass bald eigene Räumlichkeiten benötigt wurden. Ein Jahr später zogen 239 Schüler in fünf Feldhäuser der Bundeswehr, die an der Von-Witzleben-Straße aufgestellt worden waren. Bis 1970 kamen noch sechs weitere Feldhäuser hinzu. Geleitet wurde die Schule zu dieser Zeit von Gerhard Wiesen. Im selben Jahr wurde die Schule in "Staatliches Hardtberg-Gymnasium in Bonn" umbenannt. Neben dem festgeschriebenen mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig wurde der bilinguale Französisch-Zweig eingerichtet. 473 Schüler und 35 Lehrer konnten am 7. September 1970 in den ersten Bauabschnitt des eigenen Schulgebäudes einziehen. Am 1. August 1971 wurde der zweite, am 1. Februar 1980 der dritte Bauabschnitt fertiggestellt. 1973 wurde die Schule, deren Leitung nun Heinz Knauf übernommen hatte, in die Trägerschaft der Stadt Bonn übergeben und erhielt seinen endgültigen Namen Hardtberg-Gymnasium Bonn, städtisches Gymnasium mit zweisprachigem Deutsch-Französisch-Zug für Jungen und Mädchen". Weitere drei Jahre später hatte die Schule mehr als 1 000 Schüler, im Schuljahr 1980/1981 besuchten 1 049 Jugendliche das Gymnasium. Diese Bestmarke gilt bis heute.

In den 80er Jahren wurde weniger gebaut. Unter Schulleiter Alex Gorissen wurden die bestehenden Schüleraustausche nach England (Hull) und Frankreich (Villemomble, Colomiers) gepflegt und viele Theaterstücke auf die Bühne gebracht.

Der erste Schock für die Schule kam 1995/1996: Das Gymnasium sollte mit den gegenüberliegenden Schulen in eine Gesamtschule umgewandelt werden. Schüler, Eltern und Lehrer wehrten sich jedoch, sammelten Unterschriften und gründeten eine Bürgerinitiative, so dass die Umwandlung verhindert werden konnte. "Da zeigte sich ein unglaubliches Identifikationsgefühl mit unserer Schule. Diesen Zusammenhalt haben wir seitdem bewahrt", sagt Inge Stauder, die die Einrichtung seit 1993 leitet. Auch die durch die Sanierungsarbeiten aufgrund der PCB-Belastung entstehenden Probleme (Unterricht in Containern und in der Sporthalle) meisterten Schüler und Lehrer gemeinsam.

"Jetzt ist die Schule fit für die nächsten 40 Jahre", so Stauder. In Zukunft will das Hardtberg-Gymnasium neben dem sprachlichen Zweig auch den naturwissenschaftlichen ausbauen. Seit 2002 besteht eine Partnerschaft mit der Universität Bonn, seit diesem Schuljahr beteiligt sich das Gymnasium am Piko-Projekt (Physik im Kontext). Besonders stolz ist man auch auf die sportlichen Leistungen der Schüler und das kulturelle Engagement, so Stauder. Im Tennis, Volleyball, Basketball oder Fußball erzielte die Schule große Erfolge, und auch Theateraufführungen haben Tradition. Kein Wunder also, dass die Schüler und Lehrer auch zum Jubiläum wieder ein Musical auf die Beine stellen und wie bezeichnend, dass es "Time of my life" heißt.

Das 40-jährige Bestehen feiern Eltern, Schüler, Lehrer und Ehemalige am Samstag, 2. September, mit einem großen Schulfest an der Gaußstraße 1. Die Musical-Aufführungen finden am Freitag und Samstag, 8. und 9. September, im Pädagogischen Zentrum des HBG statt.

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