Zweiter Timoschenko-Prozess erneut vertagt

Charkow · Ein zweiter umstrittener Strafprozess gegen die inhaftierte ukrainische Oppositionsführerin Julia Timoschenko kommt weiterhin nicht voran.

Das Gericht in der Stadt Charkow habe das Verfahren wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung einmal mehr vertagt, weil der Richter krank sei, hieß es am Freitag auf der Internetseite der Ex-Regierungschefin. Ein neuer Termin stehe bisher nicht fest.

Timoschenko hatte zuvor erstmals gefordert, sie an dem Prozess teilnehmen zu lassen. Zuvor hatte sich die in der Haft erkrankte Politikerin stets geweigert, vor Gericht zu erscheinen. Ihr Anwalt Alexander Plachotnik warf der Justiz nun vor, die Sitzung absichtlich zu verhindern, um Timoschenko keine Bühne für Kritik an Präsident Viktor Janukowitsch zu bieten. Sie hatte nach den tödlichen Schüssen auf Demonstranten in Kiew das Volk zum Aufstand gegen ihren Erzfeind aufgerufen.

Der 53-Jährigen drohen in dem Prozess zwölf weitere Jahre Haft. Sie war im Oktober 2011 wegen Amtsmissbrauchs zu sieben Jahren Straflager verurteilt worden. Beide Verfahren gelten international als politisch motiviert.

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Timoschenko-Mitteilung

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