Zitate über und von Dieter Hildebrandt

Berlin · Dieter Hildebrandt galt als einer der scharfzüngigsten Chronisten der Bundesrepublik. Der Kabarettist ist in der Nacht zu Mittwoch im Alter von 86 Jahren in München gestorben.

 Die Kabarettisten Dieter Hildebrandt (l) und Klaus Havenstein in einer Szene des Progamms "Der Moor ist uns noch was schuldig ". Foto: Klaus Heirler/Archiv

Die Kabarettisten Dieter Hildebrandt (l) und Klaus Havenstein in einer Szene des Progamms "Der Moor ist uns noch was schuldig ". Foto: Klaus Heirler/Archiv

Foto: DPA

Zitate über Dieter Hildebrandt:

"Echte politische Giftmischerei. (...) Eine Verwilderung des Medien-Journalismus. (...) Wir müssen in der Sache kräftig nachfassen." (Franz Josef Strauß laut "Spiegel" vom 25. Januar 1982 in einer CSU-Vorstandssitzung über Dieter Hildebrandt nach einer "Scheibenwischer"-Sendung zum Rhein-Main-Donau-Kanal.)

"Sie haben auf Ihre Weise daran mitgewirkt, die Fundamente dieser Republik zu legen, und bis heute tragen Sie dazu bei, die Fundamente zu sichern und zu schützen gegen Kleingeist und Großmäuligkeit, gegen Kleinmut und Größenwahn." (Bundespräsident Johannes Rau in einem Glückwunschschreiben zum 75. Geburtstag am 23. Mai 2002.)

Zitate von Dieter Hildebrandt:

"Ich war nicht groß genug und nicht schön genug, und ich konnte nichts; deswegen bin ich zum Kabarett gegangen." (Im Mai 2007 auf die Interview-Frage, warum er nicht Schauspieler geworden ist.)

"Ich sitze etwas nervös manchmal herum und denke: Was wird mit dieser Republik? (...) Ich werde etwas unruhig, wenn ich merke, dass die Wahlbeteiligungen zu gering sind, dass das Interesse an Politik stark zurückgeht oder wenn ich merke, dass es jetzt Parteien gibt, die gegen Parteien sind und daraus eine Partei machen. Das ist wieder so Missverhältnis, darüber kann ich schon wieder lachen." (Am 17. Mai 2012 im Interview der Nachrichtenagentur dpa.)

"Die ARD macht sich in jede Hose, die man ihr hinhält. Und die Privaten senden das, was drin ist." (Am 25. August 2010 in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft

"Wenn diese Fußballgeschichte vorbei ist, dann vergessen sie alle, dass sie Patrioten sind. Denn wenn sie Patrioten wären, dann sollten sie ihre Fahnen nicht raushängen, sondern eigentlich ihre Steuern pünktlich bezahlen." (Am 19. Juni 2006 in der "Pforzheimer Zeitung" über die Fahnenbegeisterung der Deutschen bei der Fußball-WM)

"Das ist in Bayern kein Missbrauch, das ist Brauch." (Am 25. August 2010 in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche.)

"Hauptsache, man kommt rauf." (Am 14. Dezember 2000 mit 73 Jahren auf die Frage von Journalisten in Berlin, ob sich das Alter in seinem Beruf auf der Bühne bemerkbar mache.)

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