Wieder mehr Jugendliche nach Komasaufen im Krankenhaus

Wiesbaden · Trinken bis zum Umfallen: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die nach viel zu viel Alkohol ins Krankenhaus müssen, steigt wieder. Auch bei Erwachsenen ist es ein häufiger Grund für einen Klinikaufenthalt.

 Trinken bis nichts mehr geht: Die Zahl der jugendlichen Komasäufer steigt wieder. Foto: Marcus Führer

Trinken bis nichts mehr geht: Die Zahl der jugendlichen Komasäufer steigt wieder. Foto: Marcus Führer

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Alkohol-Exzesse enden bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland wieder häufiger im Krankenhaus. Wegen des sogenannten Komasaufens wurden 2011 genau 26 349 Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 19 Jahren stationär in einer Klinik behandelt. Das waren 354 mehr als 2010 - aber 79 weniger als 2009, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag (5. Februar) mitteilte. Allerdings: Bezogen auf 100 000 Einwohner nimmt die Zahl seit Beginn der Statistik im Jahr 2000 ständig zu. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Patienten sind Jungen und junge Männer.

Alkohol spielt aber auch bei den stationären Klinikaufenthalten von Männern und Frauen ab 20 Jahren eine große Rolle. Zwar kamen die meisten der rund 18,8 Millionen Patienten aufgrund von Herzversagen in ein Krankenhaus (380 100). Psychische und Verhaltensstörungen in Folge von Alkohol waren aber der zweithäufigste Grund (338 400 Fälle). Auf Platz drei folgen die Herzerkrankungen Vorhofflattern und Vorhofflimmern mit 262 900 Fällen.

Das Durchschnittsalter aller stationär behandelten Patienten lag bei 54 Jahren. Bezogen auf 100 000 Einwohner gab es 2011 insgesamt 20 828 Behandlungsfälle, das waren 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr.

Kampagne "bunt statt blau" für TeenagerJugendliche können bei der bundesweiten Kampagne "bunt statt blau" der Krankenkasse DAK-Gesundheit mitmachen. Der Plakatwettbewerb zur Alkoholprävention für Schüler zwischen 12 und 17 Jahren geht bereits in die vierte Runde. Schirmherrin ist die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP). Auch mehrere Landesregierungen unterstützen die Aktion. Insgesamt hat die Kasse 11 000 Schulen zum Mitmachen eingeladen.

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