Übersicht über mögliche Namen Wer zieht ins Schloss Bellevue ein?

Berlin · Die Bundesversammlung wählt am 12. Februar einen neuen Bundespräsidenten. Fragt sich nur, wer kandidiert. Jetzt kommt es auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) an.

Sigmar Gabriel (SPD) hielt bei einem Dreier-Gespräch weiter an Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) als Kandidat für die Nachfolge von Joachim Gauck fest. Am Montag soll sich die Union entscheiden, was sie macht: Steinmeier mittragen oder einen eigenen Kandidaten aufstellen. Eine Übersicht über mögliche Namen:

FRANK-WALTER STEINMEIER (60): Alle reden über ihn. Der Umfragen-König würde nach längerem Zögern wohl auch in eine Kampfkandidatur gehen, falls die Union nicht mitzieht. Steinmeier bräuchte Stimmen von Linken, Grünen oder der FDP. Im dritten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit. Auch im Unionslager ist der Außenminister angesehen.

ANDREAS VOSSKUHLE (52): Er wäre der ideale Konsenskandidat für Schwarz-Rot. Der auf SPD-Ticket nach Karlsruhe gekommene Präsident des Bundesverfassungsgerichts war schon 2012 Merkels Favorit. Damals lehnte er das schwarz-gelbe Angebot ab. Auch jetzt soll er mehrfach versichert haben, dass er es aus persönlichen Gründen nicht macht.

VOLKER BOUFFIER (64): Der hessische CDU-Regierungschef ist bei den Grünen wohl gelitten, schließlich führt er geräuschlos eine schwarz- grüne Koalition. Er sagt allerdings, er wolle im Hessenland bleiben.

WINFRIED KRETSCHMANN (68): Merkel schätzt ihn und umgekehrt. Er vermittelt den Eindruck, gern Bundespräsident werden zu wollen. Er wäre ein schwarz-grünes Signal für die Bundestagswahl. Die CSU würde ihn aber nicht mittragen. Deswegen wird Merkel ihn wohl nicht fragen.

ANNEGRET KRAMP-KARRENBAUER (54): Saarlands CDU-Ministerpräsidentin wird hochgeschätzt in der Union und kann auch mit den Grünen. Aber im März 2017 wird im Saarland gewählt. Die CDU braucht sie im Grunde da.

MONIKA GRÜTTERS (54): Die Kulturstaatsministerin hat Merkels Vertrauen, soll bald den Vorsitz der Hauptstadt-CDU übernehmen und dort aufräumen. Die eher unbekannte Katholikin aus Münster kann es aber kaum mit Steinmeier aufnehmen.

PETRA ROTH (72): Die Christdemokratin war bis 2012 Oberbürgermeisterin von Frankfurt. Auf das Bundespräsidentenamt angesprochen, sagte sie vor kurzem dem "Stern": "Man müsste erst mal an mich herantreten, dann gebe ich auch eine Antwort."

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