Bewusst für Bonn und die Region entschieden Warum lernt's sich am Rhein so schön?

Studenten, Dozenten und Alumni berichten, was das Studieren, Forschen und Leben in der Region so angenehm macht:

 Daniel Schriek

Daniel Schriek

Foto: privat

Bonn und die Region sind fünffacher Hochschulstandort. Tausende studieren und arbeiten an der Universität und den Hochschulen. Die Möglichkeiten zum Forschen sind ausgezeichnet, und in der Freizeit locken Rheinaue, Ahrtal, das Siebengebirge oder die nächsten Städte wie Köln und Koblenz.

Viele Studenten, Dozenten und Hochschulmitarbeiter haben sich ganz bewusst für Bonn und seine Umgebung entschieden: Hier berichten sie, warum.

Wer in Passau, Lüneburg, Rom und Shanghai studiert hat, den verschlägt es eher nicht nach Alfter - könnte man meinen. Anke Buhl hat sich bewusst für die Alanus Hochschule bei Bonn entschieden, um dort ihre Doktorarbeit zu schreiben.

"Alfter liegt wunderbar idyllisch inmitten von Sonnenblumen- und Schnittlauchfeldern. Ich fahre meistens aus der Bonner Südstadt mit dem Fahrrad zur Hochschule und habe das Gefühl, dass mir dabei die besten Ideen kommen."

Die 28-Jährige ist keine Ausnahme: Ein Großteil der Studierenden und Mitarbeiter an den Hochschulen im Bonner Umland stammt nicht aus der Region.

Die Gründe, ausgerechnet ins südliche Rheinland zu ziehen, klingen bei vielen von ihnen ähnlich: Die Nähe zu Bonn sowie zur Großstadt Köln und zugleich die attraktive Natur, die gar nicht weit entfernt ist.

"Die Region ist landschaftlich sehr schön und auch das kulturelle Angebot ist toll", sagt Armin Ehrhardt, der aus dem Schwarzwald stammt und nach vielen Stationen 1998 in Siegburg Leiter der dortigen Hochschul- und Kreisbibliothek wurde.

"Köln und Bonn direkt vor der Tür zu haben, das hat schon was", findet der promovierte Physiker. Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat gleich mehrere Standorte: Neben dem Campus Sankt Augustin bei Siegburg gibt es noch zwei weitere in Rheinbach und Hennef.

Ebenfalls an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg studiert seit 2010 Daniel Schriek. Sein Master-Studiengang "Technik- und Innovationskommunikation" ist eher speziell. Dafür ist er extra nach Sankt Augustin gezogen.

"Die H-BRS ist modern und gut ausgestattet. Die Arbeitsatmosphäre ist angenehm und viele studentische Veranstaltungen sorgen immer für den nötigen Spaß", findet der 26-Jährige.

Ein Vorteil der vielen Hochschulen in der Region ist, dass man sich als Studierender auch immer noch umorientieren kann - so wie Daryan Knoblauch. "Nach dem Abi war ich in Indien und Sri Lanka und wollte etwas studieren, um später dort vor Ort zu helfen und begann, in Bonn Asienwissenschaften zu studieren", erinnert er sich.

Mittlerweile studiert er an der Alanus Hochschule Architektur. "Ich hatte den Wunsch, in einer multikulturellen Gegend zu leben und zu arbeiten, deshalb hatte ich mich auch ursprünglich für die Region entschieden."

International ist die Region unter anderem durch den Sitz der UN in Bonn, aber auch die Hochschulen in der Region sind bei Wissenschaftlern aus aller Welt beliebt.

Tim Kaltenborn, Leiter der Studienberatung an der privaten IUBH School of Business and Management in Bad Honnef, ist nach einem Job als Berater daher wieder an seine Hochschule zurückgekehrt.

"Ich muss hier nicht fünf Tage die Woche reisen, um international tätig zu sein."

Von dieser Kombination aus viel schöner Landschaft und viel Internationalität ist auch Katharina Kleinekemper begeistert, die an der IUBH Hospitality Management studiert.

"Ich bin von Bad Honnef sehr angetan. Wenn ich im Prüfungsstress bin, fahre ich gerne auf die Insel Grafenwerth und setze mich ans Ufer des Rheins."

Am Rhein leben wollte auch Maksim Shargorodskyy (24), der sehr gerne rudert. Der Student kommt ursprünglich aus der Ukraine, machte dann in der Eifel sein Abitur und zog für sein Studium der Optik und Lasertechnik nach Remagen an den RheinAhrCampus.

Seit kurzem studiert er "Applied Physics" im Master. "Was mir besonders gefällt ist, dass wir Theorie und Praxis lernen und so das Gelernte direkt anwenden können."

Das Ahrtal ist nicht nur wegen der geringen Entfernung nach Bonn und Koblenz als Wohnort attraktiv. "Man denke nur an die Weinfeste", sagt Sebastian Schneider, der im Ahrtal lebt und auf dem RheinAhrCampus im Bereich Sportmanagement arbeitet.

"Wir haben Projekte mit Bayer Leverkusen, mit dem SW Wehen Wiesbaden oder den Telekom Baskets", zählt er auf. Die vielzitierte "Wissenschaftsregion Bonn" - für Wissenschaftler bietet sie zahlreiche Arbeitsplätze sowie verschiedenste Unternehmen als Projektpartner und genießt einen sehr guten Ruf.

Das war ein Grund für Thoralf Räsch, Mathematiker an der Uni Bonn, ins Rheinland zu ziehen. "Sogar für Karneval kann ich mich langsam begeistern." Neben Lehrveranstaltungen kümmert Räsch sich um die Fachbibliothek und koordiniert Schülerprojekte.

Privat gefällt es ihm auch gut in der Region: "Im Sommer hoffe ich auf das leicht mediterran angehauchte Klima der Kölner Bucht für meine Palmen und Bananen im Garten. Und die Nähe zu Rhein, Siebengebirge und der Eifel bietet Erholung für die Familie."

Unter den Lehrenden und Studierenden der Region gibt es natürlich auch echte Bonner. Dilshad Mousa, 21, ist einer davon. Seine Eltern stammen aus Syrien, er wurde in Bonn geboren und studiert in seiner Heimatstadt inzwischen Humanmedizin.

"Da ich schon immer in Bonn gelebt habe, bin ich zum waschechten Rheinländer geworden und liebe das Rheinland und die Menschen ungemein."

Die internationale Atmosphäre, die offene Art der Rheinländer und die schöne Natur: Die Gründe, zum Lernen, Lehren und Forschen nach Bonn oder in die Region zu ziehen, sind fast bei allen Studierenden und Wissenschaftlern die gleichen. Und das spricht doch wirklich dafür, dass etwas dran sein muss.

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