Seehotel feiert seinen 150. Geburtstag Vom Laacher Hecht zum Sternehaus

MARIA LAACH · Von der Gastwirtschaft "Zum Laacher Hecht" im Jahr 1830 bis zum Vier-Sterne-Komfort-Hotel im Jahr 2015 war ein langer Weg. Doch immer war das markante Gebäude neben der Benediktinerabtei am Laacher See ein Ort der Gastlichkeit.

 Das Seehotel Maria Laach in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Das Seehotel Maria Laach in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.

Foto: Abtei

Wenn beim Jubiläumsempfang am heutigen Freitag der Chor "Cappella Lacensis" unter der Leitung von Pater Philipp auftritt, dann erklingen auch Lieder aus der Gründerzeit des Seehotels.

Ein Blick in die Historie: 1865 entsteht im Eichenkamp das neue Hotel, gedacht als Gästehaus des Klosters. Als die Jesuiten 1871 Maria Laach verlassen müssen, wird jedoch vom Gutsverwalter der Vertrag mit dem Hotelpächter verlängert. Auch als 1892 die Benediktiner Maria Laach erwerben - bis heute gehört das Seehotel zur großen, 900-jährigen Klosteranlage - kann Johann Reuther als Pächter bleiben.

Nach dem Anbau des Küchentraktes und einem ersten Umbau 1906 entsteht 1920 der markante Eingangstrakt aus Riedener Tuff. Als 1955 Katharina Reuther den Pachtvertrag kündigt, übernehmen die Benediktiner das Haus in eigener Regie.

1956 werden Speisesaal und Gästezimmer umgebaut und erneuert; die Bierstube wird zur Klostergaststätte. Der neue Hotelflügel mit Hallenbad und Tagungsräumen entsteht 1969. Die 1990er-Jahre sind geprägt von Investitionen, denn Restauration und Hotel mit heute rund 70 Zimmern und 16 Veranstaltungsräumen werden auf den neuesten Stand gebracht, ohne jedoch den baulichen Charakter zu verändern.

Das Besondere der Klosteranlage macht sicherlich die Tatsache aus, dass von ihr und dem Naturschutzgebiet mit Feldern, Wäldern und Lavahügeln am größten Eifel-Maar eine gewisse Ruhe und Spiritualität ausgehen. Und weil Maria Laach ein Ort ist, an den sich viele Menschen zurückziehen, um Kraft zu tanken, legt auch das Seehotel unter Leitung von Direktor Steffen Melzow viel Wert auf den Aspekt der Erholung.

Derzeit gehören zu seinem Team aus bis zu 100 Mitarbeitern 20 Lehrlinge. Bereits dreimal war der Koch- und Servicenachwuchs bei Nachwuchswettbewerben bis auf Bundesebene erfolgreich.

Ein Azubi schaffte es 2006 sogar, als Mitglied in der Jugendnationalmannschaft der Köche an internationalen Wettbewerben teilzunehmen. Im Rahmen der "Qualitätsoffensive Ausbildung in der Gastronomie und Hotellerie" der IHK Frankfurt war das Seehotel deutschlandweit erster "Leuchtturmbetrieb".

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