Landsknechte am Fuße der Burg Are Viele mittelalterliche Akteure beim Burgenfest in Altenahr

ALTENAHR · Altenahr feiert „Im Wandel der Zeit“ mit vielen mittelalterlichen Akteuren. Aus Brandschutzgründen hat der Veranstalter jedoch auf die Beleuchtung der Burg und das Feuerwerk verzichtet.

 Historische Spiele locken auf der Mönch-Terrasse die Kinder an.

Historische Spiele locken auf der Mönch-Terrasse die Kinder an.

Foto: Martin Gausmann

Bei brennender Mittagssonne eröffneten die Altenahrer am Samstag ihr Burgenfest, und erstaunlich viele waren gekommen, um „Altenahr im Wandel der Zeit“ hautnah mitzuerleben. Auf der Treppe zur Kirche versammelte sich die große Schar von Akteuren, meist in mittelalterlichen Kostümen, unter denen noch mehr Schwitzen vorprogrammiert war. Viel Applaus gab’s für die Kleinen vom Kindergarten Sankt Josef, die traditionsgemäß zusammen mit ihren Erzieherinnen einen Tanz als Landsknechte und Mägde zeigten und sogar für eine Zugabe bereit waren.

Auch die Mittelalter-Tanzgruppe „Saltamus Gaudio“ war zur Freude der Zuschauer mit von der Partie und erhielt als Lohn für ihre Kunst ein lautes „Huld, Huld, Jubel“ aus der Menge. Frische brachte das Blasorchester Altenahr mit flottem Spiel in die Szenerie. Viel Verständnis und auch Beifall zollten die Gäste der Ansage der Vorsitzenden des veranstaltenden Verkehrsvereins „Weinort Altenahr“, Eva Flügge, dass die Beleuchtung der Burg Are am Abend und das Höhenfeuerwerk, in früheren Jahren Höhepunkt der Festtage, aus Brandschutzgründen nicht stattfinden könnten. Besonderes Schauspiel am Abend sollte der Auftritt von Matthias Görtz als „Feuerteufel von Are“ auf der Mönch-Terrasse im Ortskern neben der Kirche sein.

Farbschöner Modeschmuck, Lederwaren und Süßes

Dort hatten Mittelalter-Schausteller ihre Zelte aufgebaut und warteten auf Kundschaft. Vor allem die Kinder waren angesprochen, wenn es um einen sicheren Blick bei der Drachenjagd oder der Burgbelagerung ging. Für „zwei Taler“ konnten sich Groß und Klein beim Schießen mit Pfeil und Bogen auf einen kapitalen Papp-Hirsch versuchen. Und was gab’s als Gewinn? „Erfahrung, Erfahrung“, lachte der Veranstalter.

Boten die Stände entlang der Brückenstraße Speis und Trank für die Festbesucher, so waren auf dem Parkplatz des Hotels „Zur Post“ wieder die Kleinen in ihrem Element. Flugs wurde da ein Panzerhemd gegen ein T-Shirt getauscht, und fröhlich ging’s auf die Hüpfburg. Interessiert schaute ein kleiner „Recke“ beim Schießen mit Pfeilen auf Luftballons zu. „Ich kann es schon“, sagte er stolz. Weniger gefragt war dagegen zunächst das Angebot zum Bemalen von Wappen und Schilden. Schausteller boten Lederwaren und Süßes an. Viel farbschöner Modeschmuck wurde angeboten, am Bahnhof gab’s frische Waffeln und Chinesisches, Familien versammelten sich im Schatten zum Reibekuchenessen. Frei blieben zunächst die sonnigen Plätze in den Straßencafés.

Vielfältiges Programm auch ohne Feuerwerk

Teilnehmer vom Senioren-Tennis in Bad Neuenahr waren gekommen: Mit der Bahn bis Ahrbrück und zurück mit dem Drahtesel. „Wir kennen das Burgenfest und wollen mitfeiern, hier ist unsere erste Etappe“, freuten sie sich bei einem kühlen Getränk im Schatten über ihre gute Organisation. Ein Paar aus Krefeld war, ebenfalls informiert über das jährliche Spektakel, aus einem Seitental nach Altenahr gewandert, um dabei zu sein. „Obwohl wir solche Feste aus Krefeld kennen, kommen wir gern, die Atmosphäre ist sehr schön“, zeigten sich die beiden einig. Dagegen war ein Paar aus Bergisch-Gladbach per Zufall dabei. „Der Auftakt des Festes hat uns gut gefallen“, sagten sie spontan.

Auch ohne Feuerwerk präsentierte sich der Touristenort vielfältig. Schon am Freitag hatten sich Weinfreunde zur Vorstellung des neuen Burgenweins gedrängt. Die offene Probe des Blasorchesters hatte viel Publikum angelockt. Dort unterhielt am Samstagabend Matthias Nelles mit kölschen Tönen. Burgführungen, Zaubershows und Schatzsuche beim „Keltenstamm der Sugrambrer“ standen auf dem Programm. Ein „Konzertgewitter“ für jedermann war im Café Blechkatze angekündigt, beschwingte Musik der 1960er bis 1980er Jahre erklang, Tanzspiele lockten Kinder, Musik der Ahrhütter Musikanten, fahrende Spielleute und vieles mehr gab es zu erleben.

Weinprinzessin Johanna Thielen und Bürgermeister Rüdiger Fuhrmann hatten das Fest eröffnet. Fuhrmann dankte dem Arbeitskreis des Verkehrsvereins für die ehrenamtliche Organisation der großen Veranstaltung. „Wir können feiern, weil wir Bürger haben, die sich engagieren“, lobte er. Und er lud zum nächsten Feuerwerk ein, das hoffentlich am letzten Wochenende im Oktober, zum Abschluss des Weinfests, zu sehen sein wird.

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