Journalisten beleidigt US-Präsident Trump rechtfertigt Twitter-Tiraden

Washington · Die sich wiederholenden Ausfälle des US-Präsidenten auf Twitter treiben selbst Anhänger seiner eigenen Partei in die Verzweiflung. Nun hat Trump sein Twitter-Verhalten verteidigt.

Donald Trump spricht am Samstag bei einer Veranstaltung in Washington. Von seiner Art der Twitter-Nutzung gedenkt der US-Präsident nicht zu lassen.

Donald Trump spricht am Samstag bei einer Veranstaltung in Washington. Von seiner Art der Twitter-Nutzung gedenkt der US-Präsident nicht zu lassen.

Foto: Carolyn Kaster

US-Präsident Donald Trump hat seine Twitter-Tiraden verteidigt. Zwar arbeiteten die betrügerischen Medien hart daran, Republikaner und andere zu überzeugen, dass er die sozialen Medien nicht nutzen sollte, twitterte Trump.

"Aber erinnert euch, ich gewann die Wahl 2016 mit Interviews, Reden und sozialen Medien. Ich musste die Fake News schlagen und das tat ich." Sein Gebrauch der sozialen Medien sei nicht präsidial, sondern modern präsidial.

Zuvor hatte Trump seine beleidigenden Tiraden gegen zwei US-Fernsehmoderatoren fortgesetzt - trotz Kritik auch aus der eigenen Partei an seinem Verhalten.

"Verrückter Joe Scarborough und strohdoof Mika (Brzezinski) sind keine schlechten Leute", twitterte der US-Präsident von seinem Golfclub in Bedminster (New Jersey) aus. "Aber ihre Show mit geringen (Einschalt)quoten wird von ihren NBC-Bossen dominiert. Sehr schlecht!"

Scarborough und Brzezinski moderieren die Show "Morning Joe" des Senders MSNBC. Trump wirft ihnen unfaire Berichterstattung vor. Bereits am Donnerstag hatte er Brzezinski via Twitter als "verrückte Mika" mit niedrigem IQ bezeichnet und behauptet, sie habe ihn auf seinem Anwesen in Mar-a-Lago unbedingt sehen wollen, obwohl sie nach einer Lifting-Operation im Gesicht stark geblutet habe. Scarborough nannte er einen "Psychopathen".

Brzezinski hatte Trumps Attacken am Freitag als alarmierend bezeichnet und den Vorwurf unfairer Angriffe gegen den Präsidenten zurückgewiesen. "Wir berichten über seine Lügen", sagte sie. Wir sind verärgert, wenn er nicht die Wahrheit sagt (...)."

Auch namhafte Republikaner wie der Senator Lindsey Graham hatten Trumps Twitter-Ausfälle gegen die Moderatoren als unangemessen und würdelos kritisiert. Andere äußerten sich frustriert darüber, dass der Präsident mit dieser Art von Angriffen ständig Schlagzeilen erzeuge, die von seiner politischen Agenda ablenkten.

Trumps Beziehung zu den meisten Medien ist sehr schlecht, Interviews gibt er praktisch nur noch dem Sender Fox News, der ihm wohlgesonnen ist. Dem Sender CNN warf er dagegen in einem weiteren Tweet am Samstag "Müll-Journalismus" vor.

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