Unermüdlich im Kampf gegen Kinderarbeit: Kailash Satyarthi

Neu Delhi · Kailash Satyarthi fürchtet bei seinem Kampf gegen Kinderarbeit weder wunde Füße noch mächtige Gegner. Im Jahr 1998 organisierte der Inder einen 80 000 Kilometer langen Sternmarsch durch Asien, Afrika, Amerika, Australien und Europa, um die Welt wachzurütteln.

 Kailash Satyarthi, hier im Jahr 2009, gehört zu den Nobelpreisträgern von 2014. Foto: Martial Trezzini

Kailash Satyarthi, hier im Jahr 2009, gehört zu den Nobelpreisträgern von 2014. Foto: Martial Trezzini

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"Wir wollen bis zur Jahrtausendwende die Welt frei von Kinderarbeit machen", sagte der heute 60-Jährige damals. Das gelang ihm bislang nicht, heute schuften nach Angaben der Internationalen Arbeiterorganisation noch 168 Millionen Kinder. Nun wurde er für seinen langen Atem mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

In Satyarthis Heimatland Indien ist Kinderarbeit weit verbreitet, Millionen Unternehmer greifen auf die billigen Arbeitskräfte zurück. Kleine Hände hauen Pflastersteine für Europa, arbeiten als Haussklaven, servieren Fladenbrot und Tee oder schuften auf den Feldern. Tausende Male stürmte Satyarth mit den Mitarbeitern seiner Organisation Bachpan Bachao Andolan (Bewegung zur Rettung der Kindheit) Häuser und Fabriken, um bei den Blitzaktionen Kinder zu befreien. Nicht immer geht es dabei gewaltlos zu - Satyarthi wurde mehrfach angegriffen.

Der Inder trug auch maßgeblich dazu bei, den Westen für das Thema Kinderarbeit zu sensibilisieren und auf die Herkunft von Produkten zu achten. "Wer über diesen Teppich geht, tritt auf einen Kinderrücken", sagte er Anfang der 90er Jahre und löste eine Kampagne in der indischen Teppichindustrie aus; mittlerweile gibt es mehrere Kontrollsiegel, die sicherstellen, dass Waren nur von Erwachsenen hergestellt werden.

Satyarthi hat für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter 1994 den Aachener Friedenspreis und 1999 den Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung.

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